Thorsten Lannert (Richy Müller) und seine Nachbarin Lona (Birthe Wolter) kommen sich offenbar näher. Sogar Joggen gehen die beiden miteinander. Aus einer flotten Runde um die Bärenseen wird aber nichts, ... Foto: SWR/Stephanie Schweigert

Ein Krimi sollte zunächst spannend sein. Und da haperte es bei diesem Tatort leider.

Stuttgart - Eines weiß man ganz genau: Am Ende des "Tatort" werden die Bösen überführt. Fabian Stiller (Florian Bartholomaäi) hat Taya Dawischenko umgebracht. Seine Mutter lag im Sterben, als sein Vater mit der illegal in Stuttgart lebenden Ukrainerin ein Kind zeugte. Als Stiller dies nach Jahren entdeckt, dreht er durch. So weit, so gut.

Für das Aufklären der Tat brauchen Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) eigentlich keine 90 Minuten. Doch dieser "Tatort" will nicht nur ein Krimi sein. Er übt Gesellschaftskritik und will über die Lage von Illegalen in Deutschland aufklären. Rechtlos sind sie, schutzlos und ein leichtes Opfer für Ausbeuter.

Damit der Zuschauer dies auch ja begreift, heischen die Autoren um Mitleid. Nicht nur, dass die beiden Kinder der Toten ohne Mutter dastehen, nein, das Mädchen muss auch noch herzkrank sein. Es hat sich zum Markenzeichen des Stuttgarter "Tatorts" entwickelt, dass er sich Zeit nimmt für seine Figuren, ihnen gestattet, Gestalt anzunehmen. Das erlaubt den Kommissaren, Ecken und Kanten zu entwickeln, sich aneinander zu reiben und Profil zu entwickeln.

Doch am Sonntag war es zu gemächlich, mitunter langatmig. Ein Krimi sollte zunächst spannend sein. Und da haperte es leider.