Wie viele Verletzte es bei dem Fernbusunfall auf der Autobahn bei Wöbbelin gab, ist noch unklar. Foto: dpa/Ralf Drefin

Die Polizei spricht bei dem Busunfall in Mecklenburg-Vorpommern von 31 Verletzten, das Busunternehmen zunächst von drei. Die Unfallursache steht noch nicht fest, es gibt aber einen Verdacht.

Wöbbelin - Der Alarm lässt Schlimmes befürchten: Ein Bus mit gut 30 Insassen ist verunglückt. Auf der Autobahn 24 nahe Wöbbelin in Mecklenburg-Vorpommern kommt der Bus am frühen Samstagmorgen von der Fahrbahn ab, kippt um und bleibt im Graben auf der rechten Seite liegen. Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei eilen herbei, ein Hubschrauber landet. Die Polizei berichtet, 31 Menschen seien verletzt worden, 3 von ihnen schwer. Die Zahl sei deutlich niedriger, sagte dagegen ein Sprecher des Unternehmens Flixbus der Deutschen Presse-Agentur. Viele, die vorsorglich in Krankenhäuser gebracht wurden, seien unverletzt wieder entlassen worden.

Die Polizei sprach von 28 Leicht- und drei Schwerverletzten. Flixbus bestätigte zunächst drei Verletzte. Alle Insassen des Busses, laut Flixbus 30 Fahrgäste und zwei Fahrer, seien vorsorglich in Krankenhäuser gekommen. „Wir können bestätigen, dass die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten wurden“, sagte ein Flixbus-Sprecher.

Der Bus war zwischen Prag und Hamburg unterwegs, als sich der Unfall nördlich von Ludwigslust ereignete. Die Ursache blieb zunächst ungewiss. Möglicherweise handele es sich um Sekundenschlaf des Fahrers, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. „Die Ermittlungen laufen.“

Kinder saßen laut Polizei nicht im Bus

Nach Angaben des Sprechers herrschten zum Unfallzeitpunkt normale Witterungsverhältnisse. Drei Menschen hätten schwere Verletzungen erlitten, schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Ein Rettungshubschrauber landete am Unfallort, kam aber nicht zum Einsatz.

Der 47 Jahre alte tschechische Fahrer kam laut Polizei um 5.45 Uhr mit dem Doppelstockbus nach rechts von der Fahrbahn ab und kippte auf die rechte Seite. In dem Bus saßen laut Polizei deutsche, tschechische, rumänische, türkische, albanische, britische, indische, ägyptische und chinesische Staatsangehörige. Kinder seien nicht dabei gewesen.

40 Rettungskräfte und sechs freiwillige Feuerwehren mit 68 Einsatzkräften waren an den Unfallort geeilt. Die Autobahn wurde nach dem Unfall zwischen den Anschlussstellen Wöbbelin und Hagenow in Fahrtrichtung Hamburg voll gesperrt. Zur Höhe des Sachschadens gab es zunächst keine Angaben.

Reisebusunfälle relativ selten

Größere Busunfälle sorgen öfter für Aufsehen, sind aber relativ selten. Im Mai 2019 war ein Fernbus nahe Leipzig verunglückt. Eine Frau starb, neun Menschen, darunter der Busfahrer, wurden schwer verletzt. Ermittlungen ergaben, dass der Fahrer wegen eines „medizinischen Problems“ sein Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle hatte. Im Juni 2019 wurden sieben Menschen verletzt, als ein Flixbus auf der Autobahn 5 bei Karlsruhe auf einen Lastwagen auffuhr, der plötzlich die Spur wechselte.

Ein knappes Jahr zuvor waren nahe Rostock 22 Menschen verletzt worden. Ihr Bus war von der Fahrbahn abgekommen und in einem Graben umgekippt. Trotz solcher Unfälle zählen Fernbusse zu den sichersten Verkehrsmitteln. „Das Risiko, mit einem Reisebus zu verunglücken, ist deutlich geringer, als wenn Sie mit dem eigenen Auto unterwegs sind“, heißt es beim ADAC. Laut Statistischem Bundesamt sind Busse nur in knapp einem Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert.