In den nächsten Sommerferien bricht das Land Baden-Württemberg mit einer Tradition. Foto: dpa

Die Großen Ferien sind nicht zum Lernen da und Mittwoch ist der letzte Schultag. Doch halt: 2019 stimmt diese Gleichung nicht. Der Grund ist eigentlich banal.

Stuttgart - Die Sommerferien sind gerade erst vorbei und dennoch schaut manch einer schon einmal zwecks Urlaubsplanung auf die Großen Ferien im Jahr 2019. Auch wenn noch nicht klar ist, wohin die Reise geht, eines ist sicher: Die Schüler in Baden-Württemberg werden 2019 ein echtes Novum erleben. „Nach unserem Kenntnisstand ist das historisch einmalig“, sagt auch ein Sprecher des Kultusministeriums. Was ist da los? Die Sommerferien 2019 beginnen am 29. Juli, erster Schultag ist der 11. September. Das Besondere daran: der 29. Juli ist ein Montag, der 11. September ein Mittwoch. Ganze Generationen von Schülern kennen das ganz anders: der erste Ferientag ist ein Donnerstag. Die Schule und damit das neue Schuljahr beginnt an einem Montag. Doch warum ist diese Ausnahme nötig?

Zwei Landtagsabgeordnete wollen es genau wissen

Die Antwort liefert eine kleine Anfrage der FDP-Landtagsabgeordneten Timm Kern und Klaus Hoher an das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Die beiden Politiker wollten wissen, warum der erste Sommerferientag 2019 auf einen Montag fällt. Das Ministerium und damit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) nennt zwei Gründe für die Entscheidung: Man habe demnach die ursprünglich vorgesehene Sommerferienregelung für problematisch angesehen, weil sich der Gesamtferienzeitraum, der durch die Sommerferien in den Bundesländern abgedeckt wird, im Jahr 2019 sonst nur auf 75 Tage erstreckt hätte. „Für eine Ausdehnung dieses Zeitraums spricht, dass sich dann die Nachfrage nach touristischen Angeboten besser verteilt“, heißt es weiter. Neun Bundesländer wollten zudem gleichzeitig in die Sommerferien starten. Die Folgen kann sich jeder ausmalen: die Staus auf dem Weg in die Feriengebiete wären noch länger geworden. Im Amtsdeutsch heißt es, dass „die Terminierung der erforderlichen Anreise in die Tourismusgebiete als problematisch“ eingeschätzt wurde. Aus diesem Grund habe sich das Land Baden-Württemberg bereit erklärt, später mit den Sommerferien zu beginnen, heißt es in der Ministeriumsantwort.

Was ist mit der Einschulung 2019?

Der Tourismus und der Verkehr ist also schuld daran, dass die Schüler 2019 erst an einem Montag in die Ferien starten. „Das soll sich aber zumindest in absehbarer Zeit nicht wiederholen“, sagt ein Sprecher des Kultusministerium. Da jede Schule aber acht bewegliche Ferientag zur Verfügung hat, wäre es sogar denkbar, dass doch der Donnerstag zum Sommerferienbeginn wird. Doch das dürfte wohl eher eine Ausnahme bleiben. Klar ist schon jetzt, manche Grundschule wird sich trotzdem umstellen müssen. Schließlich hat jede einen bestimmten Tag auserkoren, an dem die Erstklässler zum ersten Mal die Schulbank drücken. An vielen Ort war das der Mittwoch oder der Donnerstag. Wenn aber erst am Mittwoch die Schule wieder beginnt, geht das 2019 nicht. „Schlussendlich entscheidet das die Schulkonferenz. Das Kultusministerium gibt da keine Empfehlung ab“, sagt ein Ministeriumssprecher. Und was ist mit den Schulschwänzern, wenn die Ferien noch später beginnen? Gibt es dann mehr davon? Das wird sich zeigen müssen. Aber wer will sich denn die historische Chance entgehen lassen, am ungewöhnlichsten Sommerferienstart teilzunehmen, den Baden-Württemberg je hatte?