Die Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft bietet mit dem Programm „Ich will Action“ eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung für Teenager an. Was in diesem Jahr los war – und was es zu feiern gab.
Sechs Wochen Sommerferien können sich für so manchen Schüler ganz schön ziehen, wenn man nicht gerade die meiste Zeit davon an einem Urlaubsort in weiter Ferne weilt. Da ist manch einer froh, wenn auch in vertrauter Heimatumgebung etwas geboten wird, was einer drohenden Ferienlangeweile entgegenwirkt. „Ich will Action“ ist so etwas. Die Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft (Stjg) ist Initiator dieses Programmes, bei dem sich Zwölf- bis 18-Jährige eine Woche lang unter fachlicher Anleitung in verschiedenen Themen-Camps ausprobieren und austoben können. In diesem Sommer gab es sogar ein kleines Jubiläum zu feiern: 15 Jahre „Ich will Action“.
Der halbrunde Geburtstag von „IWA“ stand bei der Bühnenshow im Theaterhaus, wo jedes Jahr am Freitagabend der Abschluss der Aktionswoche zelebriert wird, im Mittelpunkt. Im Beisein vieler Eltern bot jedes einzelne Camp so eine Art Best-of-Vorstellung. Da wurde gesungen, getanzt, geschauspielert und vieles mehr auf launige Weise auf die Bühne gebracht. Zum Beispiel hatte das Theatercamp „Die Ode an die 15“ verfasst und vorgespielt. „Ein schöner Werbespot für IWA“, lobte Moderatorin Kati unter großem Applaus des Publikums. Und das Kochen-Team steuerte kleine Törtchen mit einer 15 aus Zuckerguss bei.
Mit der eigenen Mode über den Laufsteg
Vom sogenannten Fashioncamp, das nach einer thematischen Pause wieder ins Programm zurückgekehrt war, liefen mehrere junge Frauen mit selbstgeschneiderter Mode so gekonnt über den Laufsteg.
Und was man in fünf Tagen eines Trickfilmcamps für Ideen entwerfen, und diese dann umsetzen und produzieren kann, sahen die erstaunten Zuschauer in einem auf der Leinwand eingespielten Videoclip. Ein Camp für Trickfilmer war 2024 die einzige wirkliche Neuheit neben den mehr oder weniger vertrauten Disziplinen Skaten, Theater, Kochen, Film, Stimme & Beat, Technik, Parkour, Biken, Longboard, Graffiti, IT, Fashion, Tanz und Kunst.
„Das klappt alles nur, weil unsere Expertinnen und Experten eine Woche lang Bock haben, ihr Wissen an die Jugendlichen weiterzugeben“, sieht Stjg-Fachbereichsleiter Martin Kappler, der einst die Idee für die Aktion hatte. Auch Projektleiterin Silvana Dürschmied ist voll des Lobes für die Durchführenden: „Wir sind so dankbar, dass ihr immer mit so viel Energie und Herzblut bei der Sache seid“, sagte sie zu den am Ende der Show auf der Bühne zusammengekommenen Campleiterinnen und -leitern samt ihrer Helferschar.
Dass da der ein oder andere dabei ist, der in den zurückliegenden Jahren noch als jugendlicher Teilnehmer die Camp-Woche absolvierte und nun die Rolle wechselte, unterstreicht den organischen Prozess, der auch „Ich will Action“ durchläuft. Zusammen rund 3500 Jugendliche haben in den vergangenen 15 Jahren bei der Aktionswoche teilgenommen. Auch wenn eine gewisse Routine eingezogen ist, sagen auch jene, die den Betrieb schon seit vielen Jahren begleiten: „Die Sache bleibt nicht stehen. Es gibt bei IWA immer neue Ideen, und man weiß nie, was passiert.“