Geschafft! Die Altenburg-Schüler freuen sich auf die Ferien! Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Das Zeugnis wird gut, glauben alle Schüler der 3b aus der Altenburgschule. Deshalb ist ihre Vorfreude auf die Ferien ungetrübt. Ihre Urlaubsziele liegen verstreut in ganz Europa.

Stuttgart - Stuttgart - An der Altenburgschule in Bad Cannstatt haben die rund 600 Schüler am Dienstag mit einem Abschiedsfest das Schuljahr ausklingen lassen, und an diesem Mittwoch fällt das Schultor wirklich ins Schloss. Jetzt sind Ferien!

Erich, Schüler aus der 3b, wird auch in der schulfreien Zeit noch einige Male am Schulgelände vorbeikommen. Die Altenburgschule ist eine Gemeinschaftsschule, zu deren Konzept eine Betreuung auch in den Ferien gehört. „Dort bin ich erst einmal“, sagt Erich und ergänzt: „Aber danach machen wir Urlaub in Italien. Und ich freue mich auf das gute Essen in den Ferien und dass es mehr zu Essen gibt“, sagt er grinsend, und bringt die ganze Klasse zum Lachen.

Ab ins Freibad!

Viele aus der 3b reisen mit ihren Familien nach Griechenland oder Kroatien, die meisten wie Evangelia, Alena und Ante zur Verwandtschaft. „Ich habe viele Freunde dort und wir können im Meer schwimmen“, freut sich Evangelia. Florentine freut sich auf „Pompeji und noch eine andere Stadt dort“, die sie mit ihrer Familie besuchen wird, Anne schwingt sich im Schwarzwald auf Pferderücken, Elisabeth will unter anderem ins Sportcamp ihres Vereins, Emilia zum Zelten ins Gebirge. Um ihre Zeugnisse sorgen sie sich alle nicht, auch Clinton, der sich aufs Schwimmen im F3 freut, ist optimistisch: „Ich glaube, meins wird gut.“

Einige der Drittklässler haben ganz konkrete Pläne für die Ferien. Marcel beispielsweise möchte auf der Reise, die ihn nach Frankreich und Paris führt, nicht nur den Eifelturm sehen. „Ich würde gern französische Nationalspieler dort treffen. Vor allem Antoine Griezmann. Den würde ich auch ohne Trikot erkennen“, sagt er selbstbewusst. Sein Klassenkamerad Daniel hat fotografische Ambitionen: „Auf der Fähre von Amsterdam nach England will ich viele Fotos von den Wellen machen.“ Und bei Seegang? „Davor habe ich keine Angst, wir haben das schon öfter gemacht“, sagt der Junge und winkt ab.

Abreise für immer

Die Klassenlehrerin Kathrin Abt ist begeistert von den Schülern. „Diese Klasse ist motiviert, fleißig, aufmerksam, und alle haben gute Noten“, sagt sie. Alle haben ihre Wünsche für die Ferien gemalt. Binjam zum Beispiel hat eine Tüte mit Eis und ein Flugzeug gezeichnet. „Leider fliege ich im Sommer nicht“, sagt er, „ich fahre mit meinem Cousin in die Schweiz. Mit dem Zug. Das ist langweilig.“ Einer aus der 3b hat Sprungbretter des Freibads gemalt, aber er wird nicht mehr hinaufklettern können: Seine Eltern kehren aus familiären Gründen in die Heimat zurück, der Junge und die Klasse trauern wegen der Trennung. „Das ist sehr bewegend“, meint Kathrin Abt. Sie zeigt auf den schüchternen Patrik und sagt: „Wir beide freuen uns erst mal aufs Ausschlafen!“

Das geht vermutlich rund 90 000 Stuttgarter Schülerinnen und Schülern genau so, landesweit beginnen für 1,115 Millionen Schüler an diesem Donnerstag die großen Ferien – und sind erst am 9. September wieder zu Ende.

Berufstätige Eltern können sich während dieser sechseinhalb Wochen in der Landeshauptstadt auf Ferienangebote unterschiedlichster Art verlassen. Neben den rund 30 Waldheimen gibt es mehr als 80 mindestens einwöchige, meist ganztägige Betreuungsangebote – vom Stutengarten im Reitstadion über das Science Camp in der Carl Benz Arena bis hin zu Angeboten der Jugendhäuser sowie der Stuttgarter Kunst- und Kultureinrichtungen. Außerdem bieten inzwischen 19 Vereine Sportwochen an, unter anderem Bike- und Tennis-Camps, ja sogar Segeln.

Kicken auf dem Schulhof

Die Stadt weist vor den großen Ferien außerdem darauf hin, dass die Schulhöfe und Kleinspielfelder zum Spielen geöffnet bleiben. Ausnahmen gibt es allerdings dort, wo gebaut wird. Willkommen sind Kinder bis zum Alter von 14 Jahren, soweit keine Sonderregelungen bestehen, geöffnet sind die Plätze werktags von 8 bis 19 Uhr. Sollte es allerdings Probleme geben, seien die Schulhausmeister „berechtigt und verpflichtet“, einzuschreiten.

Für ältere Schüler haben sich die Innenstadtkinos eine Aktion zum Start in die Ferien ausgedacht. An diesem Mittwoch, 25. Juli, laden sie bis 18.30 Uhr in ihre Lichtspielhäuser Gloria, Metropol, EM und Cinema ein, was insbesondere für Mathe-Asse lohnend sein soll: Ihre Zeugnisnote entspricht dem Ticketpreis. Wer also ’ne glatte Eins bekommt, muss im Ticketcenter an der Königstraße 22 für alle Vorstellungen auch nur einen Euro bezahlen.