Wie geht Radiomoderator? Diese Kinder wissen es nun. Foto: Stefanie Käfferlein

Im Vaihinger Jugendhaus haben Kinder erfahren, was es bedeutet, im Radio zu moderieren. Und sie haben den Job selbst ausprobiert.

Vaihingen - Der Gegenstand ist vorne weich und hinten hart“, sagt Petar. Dann überlegt er und fügt hinzu: „Der Gegenstand ist vorne rund.“ Petar sitzt in der Mitte des Stuhlkreises und hat die Hände in einem mit Gegenständen gefüllten Korb, der zugedeckt ist. Er soll den anderen das Erfühlte so gut wie möglich beschreiben. „Es ist aus Metall“, sagt Petar und die ersten Finger schnellen in die Höhe. Emily weiß die Antwort: „Es ist ein Schneebesen.“

45 Grundschüler aus Vaihingen sind in dieser Woche bei der Ferienbetreuung im Kinder- und Jugendhaus dabei. Die Woche steht unter dem Motto Radio. Eingeteilt in zwei Gruppen lernen die Mädchen und Jungen der Klassenstufen eins bis vier an jeweils zwei Tagen, worauf es ankommt, wenn man als Radiomoderator arbeitet. Außerdem bekommen sie einen Einblick, wie Radiomachen funktioniert.

Silvia Karrer und Petra Depner leiten den Kurs. Sie erklären, wie man eine Reportage vorbereitet und wie die Aufnahmegeräte funktionieren, ehe die Mädchen und Jungen loslegen und die anderen Teilnehmer interviewen und so ihre eigene Reportage aufnehmen dürfen.

Die Kooperation hat inzwischen Tradition

Karrer und Depner sind Studentinnen des Studiengangs Kultur- und Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Über ihren Professor Stephan Buchloh haben sie das Kinder- und Jugendhaus kennen gelernt. „Die Jugendhausgesellschaft kooperiert immer wieder mit Herrn Buchloh und der Hochschule“, erzählt Klaus Hausch, der Leiter des Jugendhauses. Karrer ist bereits Fachfrau in Sachen Radiomoderation. Sie hat bei einem Radiosender volontiert. Während ihres Studiums arbeitet sie als freie Mitarbeiterin beim Radiosender Das Ding.

„Beim Radio muss man all das, was andere sehen, hören, schmecken oder riechen können, für die Zuhörer genau beschreiben“, erklärt sie. „Das habt ihr bei den Gegenständen ganz toll hinbekommen.“

Das A und O eines Journalisten – egal ob er beim Radio, beim Fernsehen oder bei der Zeitung arbeitet – ist es außerdem, laut und deutlich zu sprechen und seinem Gegenüber die richtigen Fragen zu stellen. „Das sind die W-Fragen“, erklärt Petra Depner. Die W-Fragen seien auch die, die im Lied der Sesamstraße vorkommen, sagt Karrer und stimmt das Lied an. „Wer, wie, was, der, die, das – wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm.“

Dem Radio folgen die Vogelhäuschen

Im Jugendhaus gibt es in allen Ferien – die Sommerferien ausgenommen – eine Betreuung für Grundschüler. „Sowohl bei den Eltern, die in den Ferien oft arbeiten müssen, als auch bei den Kindern kommt das Angebot gut an“, berichtet Jugendhausleiter Hausch aus seiner langjährigen Erfahrung. Den Mitarbeitern sei es wichtig, dass die Mädchen und Jungen inhaltlich etwas mitnehmen können, sagt er. Im Lauf des Tages sollten sich die Kinder aber auch einfach nur erholen können und selbst entscheiden dürfen, was sie machen wollen.

Allina, Felix und Luna haben ihren Radio-Workshop für diese Woche bereits hinter sich. Sie dürfen mit ihrer Gruppe Vogelhäuschen bemalen und draußen spielen. „Das Radiomachen war total spannend“, sagt Allina. „Wir haben die anderen in der Werkstatt beim Windschläuche bemalen interviewt.“ Vielleicht wird sie selbst später auch einmal Radiomoderatorin. „Ich könnte mir das schon vorstellen“, sagt sie.

Das Resultat der Reportagen wird nach den Osterferien auf der Internetseite des Kinder- und Jugendhauses zu sehen sein. Die Adresse lautet: www.jugendhausvaihingen.de.