In Washington protestieren Frauen gegen den US-Präsidenten Donald Trump. Auch in Ludwigsburg könnte der neue Präsident die Frauen beschäftigen. Foto: DPA

Zweimal im Monat treffen sich Frauen in Ludwigsburg zu einem Gespräch über Themen, die sie bewegen und interessieren. Nicht nur Politisches und Soziales steht auf der Agenda.

Ludwigsburg - Für interessierte Frauen jeden Alters gibt es einen neuen Treffpunkt: im Pavillon am Ludwigsburger Stadtbad (PaSta) treffen sie sich jeden zweiten Donnerstag, um sich in der ungezwungenen Umgebung über Themen auszutauschen, die sie beschäftigen. Politik, Berufsalltag, Kindererziehung, Backen, Kochen – alles ist möglich. Das sogenannte FemCafé will lediglich den Raum dafür schaffen.

Initiiert hat die ungezwungene Zusammenkunft eine Absolventin der Akademie für Darstellende Kunst, zusammen mit ihrer Studienkollegin. Jasmin Schädler und Esther Schwartz bereiten die Treffen vor und moderieren die Gespräche. „Oft machen die Frauen Vorschläge, über was sie reden möchten“, sagt Schädler. „Ein Thema ist Wohnen. Viele der Frauen möchten im Alter nicht alleine wohnen, nur weil sie ohne Partner leben.“ Beim nächsten Treffen am 9. Februar etwa ist eine Tanztherapeutin zu Gast. Mit ihr wollen die Frauen über Bewegung und den eigenen Körper sprechen. Ein weiteres Thema soll Transsexualität sein. „Zu den Treffen ist schließlich jeder eingeladen, der sich als weiblich definiert“, sagt Schädler.

Bis jetzt haben viele ältere Frauen das junge Angebot genutzt, auch Frauen aus allen Schichten und Berufen. Über jüngere Frauen und welche mit Migrationshintergrund würden sich die Organisatorinnen allerdings auch freuen.

Erfahrungen im anonymen Kreis austauschen

Finanziell unterstützt wird das FemCafé von der Stadt Ludwigsburg. „Die Frauenszene in Ludwigsburg ist mundtot“, sagte Anna Hoeffler, die Chancengleichheitsbeauftragte der Stadt. Vielleicht werde sie durch diesen lockeren Treff ja wiederbelebt. Formal sei die Gleichstellung von Mann und Frau bereits vollzogen. Aber viele Frauen stießen karrieremäßig irgendwann an eine gläserne Decke, sagt Hoeffler. In vielen Unternehmen sei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer noch ein Problem. Das FemCafé sei zwar bewusst nicht politisch ausgerichtet – „aber vielleicht ermutigt es Frauen, sich politisch zu engagieren.“ Ein Nachfolger des vor knapp zwei Jahren aufgelösten Frauenforums soll das feministische Café jedoch nicht werden. Dieser Verband hatte sich über 20 Jahre lang für die Gleichstellung der Frau in Ludwigsburg eingesetzt.

Kein Nachfolger des Frauenforums

Die Treffen im PaSta, Alleenstraße 20, finden alle zwei Wochen donnerstags statt, mal beginnen sie um 15, mal um 18 Uhr.