Ariane Duschek mit einer Hündin und ihren zwei Tage alten Welpen. Sie haben inzwischen alle ein Zuhause. Foto: privat

Sie wollen Tierleid eindämmen, auch außerhalb Stuttgarts: Kürzlich haben Mitglieder des Vereins Fellnasen Stuttgart in Griechenland geholfen, Straßentiere zu kastrieren. Wie verlief der Einsatz der ehrenamtlichen Helfer?

In Stuttgart und Umgebung vermittelt der Verein Fellnasen Hunde und Katzen und klärt über Tierschutzarbeit auf: es gibt etwa Seminare für Hundehalter und Infoabende für Menschen, die sich einen Hund anschaffen wollen. Nun haben sich 18 Aktive des Vereins auch außerhalb Stuttgarts engagiert und sich in Griechenland um Straßentiere gekümmert. Keine einfache Aufgabe. Die Tierschützer waren in Larissa, etwa zwei Stunden von Thessaloniki entfernt, wie Ariane Duschek von der Organisation berichtet. Alle Helferinnen und Helfer reisten ehrenamtlich und auf eigene Kosten an. Teilweise nahmen sie sogar unbezahlten Urlaub, um in Griechenland eine Kastrationsaktion zu unterstützen.

 

Katzen und Hunde eingefangen und kastriert

„Wir waren für das Einfangen von Katzen und Hunden verantwortlich“, berichtet Duschek, die das Länderprojekt Griechenland verantwortet. Außerdem haben die Vereinsmitglieder die Versorgung der kastrierten und der kranken Tiere sichergestellt. In Larisa befindet sich auch der Partnerverein Larissa Stray Volunteers. Im öffentlichen Tierheim der Kommune wurden insgesamt 133 Tiere kastriert, neun Hunde und 124 Katzen. Dies sei nur mit Hilfe des Vereins Animal Passion gelungen. Er bestehe aus ehrenamtlichen Tierärzten und Tierarztfachangestellten. Acht Helfer von Animal Passion haben die Helfer der Fellnasen Stuttgart nach Griechenland begleitet, dort habe der griechische Partnerverein Larissa bei der Logistik und der Bürokratie geholfen, berichtet Duschek.

Einsatz für nachhaltigen Tierschutz

Die Fellnasen Stuttgart stünden für nachhaltigen Tierschutz, sagt Duschek. Dabei sei die Vermittlung und Versorgung von bedürftigen Straßentieren das eine. Aber der Verein möchte auch das große Problem mit der Vermehrung von Straßentieren an der Wurzel packen. Das gehe nur mit Kastrationen. „Wir kastrieren natürlich neben diesen Aktionen vereinzelt auch. Der große Wunsch war es jedoch, in kurzer Zeit so viele Tiere wie möglich zu kastrieren“. Dem Verein fehlten bisher die finanziellen Mittel und die notwendige tierärztliche Unterstützung, um so viele Tiere zu kastrieren.

Problem unkontrollierbare Vermehrung der Straßentiere

Wie viele Tiere in der griechischen Kommune ohne Besitzer auf sich allein gestellt sind, ist völlig unklar. Alleine in den Straßen Larisas und am Stadtrand leben mehrere 100 Katzen und Hunde, die noch nicht kastriert sind, so die Schätzung der Tierschützerin.

Das Hauptproblem, schildert Duschek, sei die unkontrollierte Vermehrung der Straßentiere. „Eine Hündin kann bis zu zehn, manchmal sogar 12 Welpen auf die Welt bringen.“ Diese können ebenfalls Welpen bekommen, wenn sie nicht vorher verhungern, überfahren werden oder an einer Krankheit sterben. Das nächste Problem sei die Ignoranz der Stadt und der Bewohner, sagt die Tierschützerin. Straßentiere seien in Griechenland trauriger Alltag, und es passiere nicht selten, dass ein überfahrener Hund oder eine Katze auf der Straße liege bleibe. Zudem fehle gerade in ländlichen Gebieten das Verständnis für Kastrationen, zudem könnten sich viele Menschen Tierarztkosten nicht leisten. Die Stadt nehme sich dieser Probleme nur an, wenn es sie nichts koste.

Aktion durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert

Die 8000 Euro teure Aktion sei ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert worden, erklärt Duschek. „Ich war das Bindeglied zwischen unserem Verein und dem örtlichen Verein sowie dem öffentlichen Tierheim.“ Duscheks Antrieb bei dieser Aufgabe ist nach ihrer eigenen Aussage die Ignoranz der Menschen: „Wir Menschen sind für das Leid der Tiere verantwortlich und wir Menschen sollten zumindest alles in unserer Macht stehende tun, um das auch wieder gut zu machen.“

Der Verein Fellnasen Stuttgart

Verein
Zweck des Vereins, den es seit November 2012 gibt, ist es , Tieren in Not zu helfen und nachhaltigen Tierschutz zu betreiben. Wer sich für die Arbeit der Fellnasen Stuttgart interessiert, erhält Infos unter info@fellnasen-stuttgart.de oder www.fellnasen-stuttgart.de

Tierschützerin
Ariane Duschek ist ehrenamtlich tätige Vermittlerin bei den Fellnasen Stuttgart. Die 35-Jährige arbeitet hauptberuflich im Vertrieb im Lebensmitteleinzelhandel.