Iryna Heinrich bangt um die Menschen in ihrer ukrainischen Heimat. Foto: Gottfried Stoppel

Iryna Heinrich lebt seit einer Woche im Ausnahmezustand, denn ihre Familie in der Ukraine erlebt den Krieg hautnah. Aber sie will die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben – auch wegen der Hilfsbereitschaft, die sie erlebt.

Fellbach - Am Tag, als die olympischen Spiele in Peking endeten, hatte Iryna Heinrich das erste Mal eine Ahnung, dass etwas Schlimmes bevorstehen könnte. In den ukrainischen Nachrichten erfuhr sie, dass ein Botschafter nach dem anderen aus der Hauptstadt Kiew in kleinere Städte gebracht wurde. „Mama, da wird etwas passieren“, warnte sie ihre Mutter, die sich an jenem Sonntag von Fellbach aus auf den Rückweg in ihre Heimatstadt Radywyliv bei Lviv (Lemberg) machte. „Aber da dachten wir noch, es würde die Ostukraine treffen“, erinnert sich die 32-Jährige. Inzwischen beklagen Städte im ganzen Land Tote und massive Zerstörungen. Überall hat es Angriffe gegeben, selbst in der Nähe von Radywyliv seien Bomben gefallen, sagt Iryna Heinrich.