Der Rot(h)weinwagen rollt dieses Jahr nicht mit beim bunten Festzug. Foto: Michael Käfer (Archiv)

Beim 76. Fellbacher Herbst ist die beliebte Spitze des Festumzuges nicht dabei. Was sind die Gründe – und was prägt den bunten Lindwurm dieses Jahr?

Er ist der Erste, der beim Umzug des Fellbacher Herbstes durch die von vielen Zuschauern gesäumten Straßen rollt – und er ist nicht zu übersehen. Seit 1994 bildet der vom ehemaligen Stadtrat Paul Rothwein organisierte „Rot(h)weinwagen“ die Spitze beim Festumzug zum Fellbacher Herbst. Dabei werden jedes Jahr beim Ausschank Spenden für einen guten Zweck gesammelt – meist mit lokalem Bezug. „Da, wo es gebraucht wird“, sagt Paul Rothwein.

 

So gingen Spenden von vergangenen Herbst-Umzügen unter anderem an die Jugendarbeit des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) in Fellbach, die ambulante Hospizgruppe in Fellbach oder an den Förderverein Besinnungsweg in Fellbach. Auch kam der Verkaufserlös des geschmückten Wagens mit der auffällig großen grünen Weinflasche dem Obst- und Gartenbauverein Oeffingen zugute, der seine Obstbauscheuer mit einem Wasser- und Stromanschluss versehen hat. Doch leider müsse in diesem Jahr der Rot(h)weinwagen aus organisatorischen Gründen pausieren, teilt Paul Rothwein auf Nachfrage mit.

Der Herbstumzug ist ein großer Besuchermagnet. Foto: Gottfried Stoppel

Nächstes Jahr soll der Rot(h)weinwagen beim Herbst wieder rollen

Der umtriebige Oeffinger ist aber zuversichtlich, „dass wir nächstes Jahr wieder dabei sind“. 65 Gruppen haben sich für den bunten Festumzug angemeldet.

Dieses Mal sind aufgrund des Mottos mit dem Bezug zum 800-Jahr-Jubiläum in Schmiden auch Schmidener Teilnehmer verstärkt vertreten. Das Motto des Festumzugs 2025 lautet: So wie in Fellbach der Wein gedeiht, in Schmiden Getreide das Herz erfreut. 800 Jahre – wir feiern mit Wonne beim Fellbacher Herbst die Früchte der Sonne!

Beim Schmidener Sommer war das 800-Jahr-Jubiläum mit einem Festwochenende gefeiert worden – bereits dort hatten Personen historische Persönlichkeiten dargestellt und waren in entsprechende Kostüme geschlüpft. „Wir laufen vom Kulturamt als historische Gruppe mit. Auslöser hierzu war die Gruppe historischer Persönlichkeiten vom Schmidener Jubiläum: Otilia Frech als reiche Bäuerin und Wirtin, der Theologe Christian Ferdinand Baur, ein Mönch vom Pfleghof Esslingen als Verwalter von Schmiden, der Schulmeister Johann Georg Herzog und eine Keltin“, berichtet Ursula Teutrine, die Leiterin des Fellbacher Stadtmuseums.

Dazu ergänzend seien Personen aus Fellbach und Oeffingen aus verschiedenen Epochen, wie der Schulmeister Wilhelm Amandus Auberlen oder Feuerwehrleute oder Postboten und manche andere historische Persönlichkeiten im Festumzug, vertreten.

„Die meisten Kostüme hat Luis Widmann genäht, dazu kommen Kostüme aus dem Museumsfundus. Luis Widmann selbst läuft als Amandus Auberlen mit“, sagt Ursula Teutrine. Die historische Gruppe will die Geschichte von Schmiden und Fellbach im Umzug erneut erlebbar machen.

Der landwirtschaftliche Ortsverein Schmiden ist beim Herbstumzug vertreten, wie auch der Gewerbeverein Schmiden Oeffingen, die Klappradfreunde Schmiden sind auch wieder am Start – die Gruppe hat bereits bei vergangenen Festzügen ihre große Kreativität gezeigt und das Herbst-Motto oft fantasiereich und humorvoll umgesetzt. Die Besucher können also gespannt sein, was bei dem bunten Lindwurm zu erleben ist.

Der Festzug zum Fellbacher Herbst startet am Samstag, 11. Oktober, um 14 Uhr an der Neuen Kelter und zieht durch die Innenstadt bis zum Festplatz bei der Schwabenlandhalle. Infos auch unter www.fellbach.de.