Der Fellbacher Nicolas Manthos peilt bei der aktuellen Round Iceland Challenge einen neuen Rekord an: Er will maximal 14 Tage benötigen.
Ist das nun sehr gewagt – oder doch schon ein bisschen verrückt? Wie auch immer, der Fellbacher Nicolas Manthos liebt die Herausforderung. Speziell jene, die erhöhter Wellengang auf hoher See bietet. Vor drei Jahren überquerte er in einer „Nussschale“, einem fünf Meter langen Segelboot, den Atlantik – rund 18 000 Kilometer in zwei Etappen vom Mittelmeer bis in die Karibik und wieder zurück.
Vor wenigen Tagen nun hat sich der 29-Jährige, der sein Geld ansonsten als Gleitschirmlehrer einer Flugschule verdient, auf die nächste atemberaubende Tour übers peitschende Wasser gemacht. Der Einhandsegler befindet sich seit Sonntag auf der Round Iceland Challenge 2025 – und zwar „auf Rekordkurs“, wie er über die Zielsetzung informiert.
Härtestes Hochseerennen Europas
Die Challenge ist, wie Manthos erläutert, „eines der härtesten Hochseerennen Europas“. War er bei der Atlantik-Überquerung mit seinem Segelboot unter dem Namen „Life Crisis“ unterwegs, will er nun mit seiner Class 40-Yacht „Cheekytatoo“ nicht nur die rund 2800 Seemeilen rund um Island solo bewältigen, sondern zugleich einen neuen Rekord für die schnellste Einhand-Umsegelung Islands aufstellen. „Als Zielzeit peile ich eine Rekordfahrt von maximal 14 Tagen an“, benennt er seinen Anspruch an sich selbst auch ganz konkret.
Es ist eine Fahrt unter Extrembedingungen. Denn der Rekordversuch erfolgt im Rahmen der offiziellen Regatta des Royal Western Yacht Club. Start und Ziel ist der Plymouth Sound National Marine Park. Vom Hafen der Großstadt in der Grafschaft Devon in Südwestengland aus führt die Strecke rund um Island und zurück.
„Es geht durch eisige Nordatlantikgewässer, starke Strömungen und teils extrem wechselhaftes Wetter“, gibt Manthos Einblick in die „Challenges“, denen er sich stellen muss. Die besondere Herausforderung, so der Einhandsegler: „Ich möchte nicht nur durchhalten – sondern schneller sein als je ein Solosegler zuvor.“
Doch Manthos segelt nicht nur für den Rekord, sondern im Rahmen der Aktion „Sailing One World“ auch für den guten Zweck. Unter dem Motto „All for health, health for all“ sammelt er Spenden für die Hilfsorganisation Ärzte der Welt, die medizinische Versorgung für Menschen in Krisen- und Notlagen organisiert. Nach einem Sportunfall auf der Slackline, bei dem sein Auge verletzt wurde, lebt Manthos selbst mit einer Sehbehinderung – und zeigt nun zum wiederholten Mal eindrucksvoll, wie man persönliche Grenzen überwindet.
Mit Mut scheinbar Unmögliches schaffen
Er selbst sagt: „Ich möchte zeigen, dass man mit Mut, Fokus und Vision scheinbar Unmögliches schaffen kann. Und ich möchte helfen – mit jeder Seemeile.“ Spenden für die Hilfsorganisation können direkt über die offizielle Projektseite abgegeben werden: www.sailing-oneworld.com.
2026 soll Nonstop-Weltumseglung folgen
Die aktuelle Round Iceland Challenge ist für Nicolas Manthos allerdings nicht nur ein Rennen, sondern auch eine Generalprobe – nämlich für die Worldstar 2026. Dabei handelt es sich um eine Nonstop-Weltumsegelung ohne externe Hilfe. Auch bei dieser Extremfahrt um den Globus verfolgt der 1,87 Meter große Modellathlet im kommenden Jahr ein klares Ziel: einen neuen Weltrekord.
Segelbegeisterte und Unterstützer können Nicolas Manthos’ derzeitiges Meeresabenteuer rund um Island in Echtzeit verfolgen: www.rwyc.org/race/round-iceland-race-2025.