Die Besucher nutzen den Tag und strömen zu den Attraktionen. Foto: Patricia Sigerist

Die autofreie, verkaufsoffene Flaniermeile in Fellbach zeigt sich einmal mehr als großer Besuchermagnet. Menschentrauben bilden sich dort, wo was geboten ist.

Fellbach - Man musste sich schon den Weg im Gedränge suchen: Der Fellbacher Herbst zeigte sich einmal mehr als großer Magnet für Besucher aus Fellbach und der Umgebung. Menschentrauben bildeten sich dort, wo was geboten war – und das war auf der autofreien Fußgängerzone zwischen Bahnhof und Entenbrünnele jede Menge. Das Wetter machte auch noch mit – und so zogen Händler, Gewerbetreibende und die weiteren Akteure eine positive Bilanz: „Es war richtig voll und dazu noch eine super Stimmung“, sagte Florian Gruner vom Fellbacher Stadtmarketing, „und der Wasen ist hier ganz weit weg“. Konkurrenzangebote wie die Schlussrunde auf dem nahen Volksfest in Bad Cannstatt spielten für die Besucher offensichtlich keine Rolle.

Die Leute strömten zum Beispiel zu den Vorführungen der Rettungshundestaffel

„Der Fellbacher Herbst ist Tradition“, sagte auch Hannelore Pfitzer, die regelmäßig aus Benningen kommt. Ihr Mann stammt aus Fellbach und ist früher als Mitglied der Stadtkapelle beim Festumzug mitmarschiert. Apropos marschiert: Es ist schon eine lange Meile, die sich da den Besuchern präsentiert – und umso erstaunlicher war es, dass diese nur wenige Lücken aufwies. Immer wieder gab es etwas zu sehen, zu erleben und mitzumachen. Die Leute strömten zum Beispiel zu den Vorführungen der Rettungshundestaffel am Stuttgarter Platz, wo auch Vierbeiner ihr Können zeigten, die erst vor Kurzem im italienischen Erdbebengebiet Amatrice Verschüttete witterten. Die Hunde balancierten über Bretter – ähnlich den instabilen Untergründen, wie sie es auch in Trümmergelände leisten müssen. Lange Schlangen von Kindern gab es bei der „Ballontine“ Christine Steinchen mit ihren fantasievollen Luftballonkreationen. Aber auch der Kletterturm, „Rocky Mountains“ ganz aus Luft, zog die kleinen Gäste an. Elefterios Choneftidis coachte die Kinder und half ihnen, die luftigen Steine zu bewältigen. Ein paar Meter weiter war Handwerkskunst gefragt: Wer wollte, konnte sich unter Anleitung von Uli Emhart sein eigenes Seil drehen. Lokale Handwerksunternehmen wie Holzbau Schock informierten mit einem Stand. Und auf der Kunsthandwerkermeile gab es Selbstgemachtes zu bestaunen wie die farbenfrohen Mützen der Fellbacherin Stephanie Schwegler. Natürlich hatten viele Geschäfte die Türen weit geöffnet, um ihr Leistungsspektrum darzustellen. Für Sonja Zielke, die Sprecherin der Werbegemeinschaft nördliche Bahnhofstraße, hat sich die gemeinsame Vorbereitung der Händler auf das große Event gelohnt: „Die Stimmung ist prima. Viele Betriebe präsentieren sich und wir können durch den persönlichen Rahmen punkten.“

Die Fliegergruppe Fellbach hat einen Flugsimulator aufgebaut

Auch Vereine machten mit – die Fliegergruppe Fellbach hatte einen Flugsimulator aufgebaut, in dem die kleinen Gäste nacherleben konnten, wie sich das mit der Thermik verhält. „Nächstes Mal bringen wir vielleicht ein richtiges Segelflugzeug mit“, sagte Reinhard Weisner von der Fliegergruppe. Karsten Huber, der Sprecher der Interessengemeinschaft Rathaus-Carrée, war jedenfalls guter Laune. „Die bunte Vielfalt beim Fellbacher Herbst kommt an“, sagte er. „Die Stimmung ist entspannt, und wir hatten konstant viele Besucher.“ Einer davon ist Volker Brümmer, ein treuer Herbst-Besucher: „Das Traditionsfest gehört für mich einfach dazu“, sagte er und schlenderte weiter im Menschenstrom.