Zauberhafte Lesung mit Musik Foto: Gottfried Wolf

Die Kulturgemeinschaft Fellbach lädt ein zu einem poetischen „Waldspaziergang“ mit Musik auf dem Alten Friedhof

Es ist bereits schöne Tradition: im Sommer präsentiert die Kulturgemeinschaft Fellbach auf dem lauschigen Alten Friedhof Literatur mit Musik. Auf vielfachen Wunsch wird in diesem Jahr ein Programm wieder aufgenommen, das 2023 Premiere hatte: Überschrieben mit dem Titel eines Gedichts von Günter Eich – „Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume“ – nehmen die bestens bekannten Darsteller Anuschka Herbst und Marcus Michalski die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf einen imaginären poetischen Waldspaziergang. Christa Linsenmaier-Wolf hat dafür die Textauswahl getroffen, die thematisch zu dem Ort mit seiner unverwechselbaren Atmosphäre passt. Die Lesung im Grünen – zwischen hüpfenden Eichhörnchen und Vogelgezwitscher – findet am Sonntag, 27. Juli, um 18 Uhr statt und wird auf dem Akkordeon begleitet von Frank Eisele. Bei starkem Regen bietet die benachbarte Lutherkirche ein Dach.

 

Im Zeichen des Klimawandels ist das Thema hochaktuell und brisant: Wälder sind durch immer trockenere Sommer in ihrem Bestand bedroht, andererseits sind es gerade alte Bäume, die den Klimakiller CO2 entschärfen und den Menschen in den Städten Schatten spenden und sie vor gesundheitlichen Schäden durch Hitze und direkte Sonneneinstrahlung bewahren. Das Bewusstsein für den Wert von Wäldern und Bäumen wächst in dem Maße, wie sie in Gefahr geraten. Neuere Forschungen legen zudem nahe, dass Bäume lebendige, empfindungsfähige Wesen sind, die sogar auf ganz leise Weise miteinander kommunizieren. Ihr symbolische Bedeutung für Leben und Wachstum reicht bis in uralte Zeiten zurück.

Die Auswahl von Gedichten und Prosastücken, die auf dem Alten Friedhof dargebracht werden, umfasst ein weites literarisches Spektrum bis hin zu aktuellen journalistischen Texten. Der Streifzug bietet wunderbare Texte in unterschiedlichen Tonlagen – mit einem Schwerpunkt bei der Romantik, die den Wald als Ort großer Gefühle entdeckte. Der von Schubert und Silcher vertonte „Lindenbaum“ etwa wird ebenso aufgerufen wie Mörikes „Schöne Buche“. Adalbert Stifter setzte dem Wald in seinem „Hochwald“ ein berückendes Denkmal. Goethe, Heine, Uhland, Droste-Hülshoff und Rilke verwandelten ihre Waldeseindrücke in empfindsame Gedichte. Günter Eich wollte „nicht leben ohne den Trost der Bäume“. Und heute reflektieren Dichter, wenn sie die Natur bewundern, zugleich die Sorge um deren Verschwinden – so etwa Michael Krüger oder Marion Poschmann.

Humoristische Töne dürfen nicht fehlen – von Heinrich Heine über Erich Kästner bis hin zu Wilhelm Busch und Heinz Erhardt spannt sich der Bogen.

Karten für die literarische Soiree gibt es beim i-Punkt, Telefon 0711/58 00 58. Der Eintritt beträgt 15 €, für Mitglieder 12 €, für Schüler und Menschen mit Handicap 6 €. Informationen: www.kulturgemeinschaft-fellbach.de

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