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Geht es nach dem CDU-Bundestagsabgeordneten Joachim Pfeiffer, dann dürfen sich die Exporte nach China gerne noch erhöhen. Im fünftgrößten Absatzmarkt für Wein sieht der Wirtschafts- und Energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ein „enormes Potenzial für deutsche Weingärtner“.

Fellbach - Noch hält sich die Exportquote der Fellbacher Weinerzeuger in engen Grenzen. Die Weingärtnergenossenschaft schickt ihre Rebensäfte zwar in kleinen Mengen bis nach China, insgesamt betrachtet sie sich nach Einschätzung ihres Vorstandsvorsitzenden Thomas Seibold aber als „regional ausgerichtet“. Auch Gert Aldinger, der Inhaber des gleichnamigen VDP-Weinguts, beziffert seinen Exportanteil auf nur etwa zwei Prozent. Etwas anders sieht es bei Rainer Schnaitmann aus, dessen VDP-Weine in der Topgastronomie von New York und Los Angeles zu finden sind. „Acht Prozent vom Umsatz machen wir im Ausland. Da spielt Amerika eine große Rolle“, berichtet er.

Geht es nach dem CDU-Bundestagsabgeordneten Joachim Pfeiffer, dann dürfen sich die Exportzahlen gerne noch erhöhen. Vor allem in China, dem fünftgrößten Absatzmarkt für Wein, sieht der Wirtschafts- und Energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ein „enormes Potenzial für deutsche Weingärtner“. Wie ein Mittelständler Wein, aber auch andere Güter in China platzieren kann, war daher das Thema einer von Pfeiffer initiierten Unternehmerveranstaltung in der neuen Kelter in Fellbach.

Betty Ho, die Direktorin des für Zentral- und Osteuropa zuständigen Wirtschafts- und Handelsbüros der Regierung von Hongkong, sowie ihr Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung, Wing-Hin Chung, warben engagiert für die Stadt mit 7,2 Millionen Einwohnern. Für Betty Ho ist Hongkong das Tor zu China: „Es ist einfacher, sich zunächst in Hongkong zu etablieren“, sagte sie. Neben der zentralen Lage in Asien sprechen ihrer Ansicht nach dafür vor allem die Rechtssicherheit und das einfache Steuersystem. Speziell für Weinexporteure hat sich die Millionenstadt zuletzt rasant entwickelt. Seit der Abschaffung der Weinsteuer im Jahr 2008 verdreifachte sich der Wert der Importe auf zuletzt 1,1 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Nach dem englischsprachigen Vortrag von Betty Ho betonte Wing-Hin Chung in perfektem Deutsch die Möglichkeiten der Metropole als Türöffner für China: „Hongkong ist Schaufenster für Produkte, die in China verkauft werden sollen.“ Das erkläre sich vor allem daraus, dass 71 Prozent der 61 Millionen Hongkong-Besucher pro Jahr Festland-Chinesen sind. Informiert über neue Produkte, strahle ihre Werbewirkung auf ganz China aus.