Der Publizist Thomas Lackmann spricht im Rahmen der Mendelssohn-Tage über den gesetzestreuen Juden und großen Aufklärer
Er war das Vorbild für Lessings „Nathan der Weise“, dessen Ringparabel bis heute als das gültige Narrativ einer gelingenden Versöhnung zwischen den Religionen gilt. Moses Mendelssohn kam als 14-jähriger mittelloser, aber bestens ausgebildeter jüdischer Talmud-Student von Dessau nach Berlin, wo er Anschluss an die gebildeten Kreise und schließlich einen lukrativen Brotberuf als Geschäftsführer und Teilhaber einer Seidenfabrik fand. Mit seinen gelehrten Schriften profilierte er sich als Pionier der Aufklärung und blieb zugleich gesetzestreuer Jude. Obwohl ihm etwa der Pfarrer und Philosoph Lavater dringend nahelegte, zum Christentum überzutreten, verstand es Mendelssohn, die Religion seiner Herkunft mit dem Glauben an die Vernunft und Einsichtsfähigkeit des Menschen zu vereinbaren.
Moses Mendelssohn war das Urbild der deutsch-jüdischen Symbiose, die rund 200 Jahre nach seiner Geburt endgültig zerschlagen werden sollte. Bereits seine Kinder wandten sich vom Väterglauben ab und konvertierten zum Christentum, so auch Abraham, der Vater von Felix und Fanny Mendelssohn, der den christlichen Beinamen Bartholdy annahm.
Am Samstag, 18. Oktober 2025, um 18 Uhr, spricht Thomas Lackmann aus Berlin, Theologe, Publizist, Historiker, Kurator, Nachfahr der Familie Hensel und stellvertretender Vorsitzender der Mendelssohn-Gesellschaft, in der Lutherkirche Fellbach über „Moses Mendelssohn als Bürger und die Familie Mendelssohn“.
Der Vortrag mit Bildern ist Teil des Mendelssohn-Wochenendes der Kulturgemeinschaft und der Evangelischen Kirchengemeinde Fellbach und ein wichtiger Beitrag zur Reihe „Jüdisch & deutsch“. Anschließend, ab 19.30 Uhr, spielen die jungen hochbegabten Interpreten András Lakatos, Klavier, Janina Olszewska, Geige, und Sebastian Triebener, Cello, das Klaviertrio Nr.1 d-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Fanny Hensels expressive Antwort ebenfalls in d-Moll.
Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
Kostenlose Karten für den gesamten Tag sind beim i-Punkt Fellbach erhältlich.
Informationen: www.kulturgemeinschaft-fellbach.de
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