In Fellbach setzt man auf begleitende Sonderevents, etwa eine Nikolausstrumpfaktion. Die Schwächephase in Schmiden scheint überwunden.
Die Entwicklung auf ihren jeweiligen Wochenmärkten treibt bei den Verantwortlichen so mancher Kommune auch im Rems-Murr-Kreis die Sorgenfalten auf die Stirn. Etwa, wenn eine Stagnation oder gar mal wieder ein Rückschritt verzeichnet werden muss.
Die kann etwa passieren, wenn das erhoffte Interesse ausbleibt, wenn Betriebe aus diversen Gründen aufgeben – sei’s wegen des mangelnden Umsatzes oder wegen fehlender Fachkräfte. Oder vielleicht, weil sich die Umgebung nicht so gestalten lässt, dass die Kundschaft sich wohlfühlt und gerne wiederkommt.
Kochshows auf dem Waiblinger Marktplatz
Öfter versuchen die Wirtschafts- und Marktförderer in den Rathäusern, mit gesonderten, mehr oder weniger pfiffigen Ideen das Image zu fördern – in Waiblingen etwa mit Kochshows auf dem Marktplatz, Hofmarktführungen der Beschicker, kürzlich Mitte Mai mit der „Erdbeerliebe“ (einem Aktionstag für die leckeren roten Früchte mit Erdbeersecco oder Erdbeerpflanzen im Gummistiefel). Für den kommenden Herbst ist in Waiblingen rechtzeitig vor Halloween noch am 18. Oktober eine Kürbisgesichter-Malaktion für Kinder vorgesehen.
Auch in der westlichen Nachbarstadt Fellbach hirnt die für die Wochenmärkte zuständige Feel GmbH (steht für Fellbacher Event & Location Gesellschaft mit beschränkter Haftung) über Ideen, den Verkaufserfolg unter freiem Himmel in Schwung zu halten.
Durststrecke in Schmiden überwunden
Denn insbesondere auf dem Markt in Schmiden gab es schon manche Durststrecken, seitdem er Ende der 1990er Jahre vom Bereich vor der alten, dann abgerissenen Turn- und Festhalle an der Fellbacher Straße auf den Otilia-Frech-Platz in die Butterstraße gewandert ist. „Der Markt in Schmiden schwächelt“, konstatierte Fraktionschef Ulrich Lenk (Freie Wähler/Freie Demokraten) bereits im Jahr 2018.
Aktuell sieht die Lage aber durchaus vielversprechend aus. Eine durchweg positive Bilanz für die Fellbacher Feste und Märkte im Jahr 2024 zogen Andreas Dietmann, Technischer Leiter und Prokurist der Feel GmbH, und Max Seeger, Feel-Eventmanager und Leiter der Abteilung Feste und Märkte, jedenfalls jetzt im Verwaltungsausschuss. „Wir haben in den letzten Jahren viel angepasst – das meiste davon hat sich als positiv herausgestellt“, erklärte Dietmann.
Die Fellbacher Wochenmärkte hätten ihre Attraktivität durch Aktionen wie die Schultüten- und Nikolausstrumpfaktion weiter steigern können, so Dietmann und Seeger. Angedacht sind überdies Aktionen wie eine Pflanzentauschbörse, das Bemalen von Blumentöpfen, eine Stempelkartenaktion oder das Herbstkranzbinden.
Besonders hob das Duo die erfreuliche Stabilisierung des Schmidener Wochenmarkts hervor: „Dieser wird von den Kunden wieder vermehrt und besser angenommen.“ Er lockt die Kundschaft jeden Freitagnachmittag von 13 bis 17.30 Uhr auf die Pflastersteine neben dem Großen Haus, in dessen Kellergewölbe sich auch das Orfeo-Kino befindet.
Ein Bäcker ist wieder weg
Wobei so mancher Fortschritt zunächst mal nur bei der Hälfte stecken bleibt: „Es konnten zwei neue Beschicker gewonnen werden, wovon jedoch einer – ein Bäckereibetrieb – wegen Geschäftsaufgabe nun nicht mehr dabei ist.“ Bei Feel hofft man jedoch, dass die aktuellen Gespräche mit möglichen Nachfolgern zum Erfolg führen.
Eine Umfrage unter den Marktbeschickern soll überdies eine weitere Optimierung bringen. Dietmann: „Wir wollen die bisher positive Einstellung der Beschicker festigen und diese an unsere Märkte binden“, heißt es.