Von Juli an werden im F3-Bac die Saunapreise erhöht. Foto: dpa

Von Juli an werden in vielen Bädern die Saunapreise erhöht, weil der Umsatzsteuersatz angehoben wurde. Im Fellbacher F3-Bad wird die Steuererhöhung direkt an den Kunden weitergereicht, dort kostet die Tageskarte dann drei Euro mehr als bisher.

Fellbach - Der Deutsche Sauna-Bund und die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen protestieren, und auch in der F3-Sauna in Fellbach liegen seit Februar Unterschriftslisten aus. Doch nun ist der Beschluss der Obersten Finanzbehörden der Länder durch: Die Umsatzsteuer auf Saunaleistungen wird ab 1. Juli von bisher 7 auf dann 19 Prozent angehoben – 12 Prozentpunkte mehr als bisher.

Die Umsatzsteuerhöhung wird an Kunden weitergereicht

Damit verteuert sich das Saunavergnügen für die rund 16 Millionen Saunagänger in Deutschland ganz erheblich, denn die meisten öffentlichen Saunabetriebe werden die finanzielle Belastung wohl direkt an die Kundschaft weiter geben. Auch im F3 gelten ab 1. Juli neue Saunapreise. „Wir müssen die Umsatzsteuererhöhung leider direkt an die Kunden weiter reichen“, sagt Betriebsleiter Marcus Eichstädt. Um „die üblichen runden Zahlen“ zu erreichen, sind es allerdings gleich noch ein paar Prozentpunkte mehr, die aufgeschlagen werden. So kostet beispielsweise die Tageskarte für den Sauna- und Wellnessbereich des F3-Bades ab Juli gleich drei Euro mehr als bisher. Der Preis wird von 19,90 auf 22,90 Euro angehoben. Das sind nicht 12, sondern rund 15 Prozent Zuschlag.

In Schorndorf ist die Preisanpassung moderater

In der Sauna des Oskar-Frech-Seebads in Schorndorf fällt die Preisanpassung wesentlich moderater aus. Dort erhöht sich der Preis für die Sauna-Tageskarte lediglich um einen Euro auf künftig 14,50 Euro. Die Umsatzsteuererhöhung wird also nur zum Teil an den Badegast weiter gereicht. Das Wunnebad in Winnenden wird die Tageskarte um 12 Prozent von 10,70 auf 12 Euro erhöhen, das Wonnemar in Backnang (Tageskarte bisher 12,50 Euro, peilt ebenfalls Preiserhöhungen an, hat sich aber noch nicht festgelegt. In den Saunen der Stuttgarter Bäder ändert sich vorerst nichts. Man werde die Steuererhöhung auf jeden Fall an die Kunden weiter reichen müssen, wie und in welcher Höhe werde aber noch im Gemeinderat entschieden, heißt es beim Bäderamt der Stadt Stuttgart.

Der durchschnittliche Sauna-Eintrittspreis in Deutschland in öffentlichen Saunaanlagen beläuft sich nach Erhebungen des Deutschen Saunabundes – vor der Umsatzsteuererhöhung – übrigens auf knapp 11,50 Euro. Marcus Eichstädt vom F3-Bad rät der Sauna-Stammkundschaft, sich mit Zehnerkarten zu bevorraten. Die gibt es bis 1. Juli noch zum alten Preis. Dazu kommt ein zusätzliches Schmankerl: „Üblicherweise bekommt man bei zehn bezahlten Eintritten den elften gratis. Bei Zehnerkarten, die im Juni gekauft werden, legen wir noch eins drauf und auch der zwölfte Eintritt ist frei“, sagt Marcus Eichstädt. Dieses Angebot gilt noch bis 30. Juni.

Saunieren fördert die Gesundheit

Der neue Mehrwertsteuersatz führe nicht nur zu einer erheblichen Mehrbelastung der Saunagänger, sondern stelle für manche privatwirtschaftlich geführten Saunabetriebe eine Existenzgefährdung dar, sagt Rolf-Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes. Zudem stehe der Beschluss im Widerspruch zum geplanten Gesundheitsförderungs- und Präventionsgesetz, das die Bevölkerung zu aktiver Gesundheitsvorsorge anleiten soll. „Regelmäßiges saunieren fördert nachweislich die Gesundheit“, sagt der Deutsche Sauna-Bund. Die Verbände setzten sich unter dem Motto „aktive Gesundheitsvorsorge darf nicht bestraft werden“ für eine Rücknahme der Umsatzsteuererhöhung ein.