Eine Frau in Fellbach lässt sich von einem Trickbetrüger am Telefon nicht einschüchtern, eine andere aus Murrhardt fällt auf ein Gewinnversprechen herein.
Fellbach/Murrhardt - Mit einer wohl auch unter Gaunern ungewöhnlichen Masche hat am Mittwochnachmittag ein Betrüger versucht, eine 74-jährige Frau aus Fellbach hereinzulegen. Der Mann gab sich als Mitarbeiter der Rentenversicherung aus und teilte ihr mit, dass sie einen vierstelligen Geldbetrag bezahlen müsse, um eine Rentenpfändung zu vermeiden. Hintergrund sei, dass die Dame vor Jahren bei einem Lotteriespiel mitgemacht, ihren Einsatz dann aber unrechtmäßig storniert habe. Dadurch sei der Lotteriegesellschaft ein finanzieller Schaden entstanden, der nun durch die Rentenpfändung eingetrieben werden solle. Obwohl der Anrufer immer unfreundlicher wurde, ließ sich die Frau nicht beirren. Sie las die Berliner Nummer des Anrufers vom Display ihres Telefons ab und zeigte den Vorfall bei der Polizei an.
Eintausend Euro auf ein indisches Konto
Mehr Erfolg hat hingegen ein Betrüger mit einem Gewinnversprechen bei einer älteren Frau in Murrhardt gehabt. Der Vorfall liegt bereits rund zwei Wochen zurück: Die Frau erhielt einen Anruf eines angeblichen Notariats, das sich eigenen Angaben zufolge um die Auszahlung einer Gewinnsumme kümmere. Die Frau ließ sich nicht nur darauf ein, 200 Euro an eine Berliner Bank zu überweisen, im Glauben, dass damit der Gewinn freigegeben werden könne, sie überwies nach einem neuerlichen Anruf auch knapp eintausend Euro zuzüglich Gebühren auf ein indisches Konto.
Das jedoch war den Ganoven offensichtlich noch nicht genug: An den beiden darauf folgenden Tagen meldete sich erneut ein angeblicher Mitarbeiter der Berliner Bank und verlangte eine neuerliche Überweisung über 8000 Euro zur Begleichung von Steuern. Einen Tag später forderte er 3150 Euro. Jetzt erst ging die Frau nicht mehr auf die Forderungen ein und zeigte den Vorfall an. Die Polizei hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen.