Die neue Abgrenzung an der Straße zwischen Fellbach und Rommelshausen sei wegen der dortigen großen Bäume erforderlich, erklärt das Landratsamt.
Manche Zeitgenossen sind, sei es als Fußgänger, Radelnde oder Autofahrer, stets mit einer gewissenhaften Aufmerksamkeit unterwegs. Dank ihrer Neugier bemerken sie auch stille Entwicklungen und kleine Veränderungen am Wegesrand, an denen andere achtlos vorbeirauschen.
Zu diesen kundigen Mitbürgern, denen wenig entgeht, gehört Günter Mödinger. Kürzlich war er mal wieder auf der Landesstraße zwischen Fellbach und Kernen-Rommelshausen (Rems-Murr-Kreis) unterwegs gewesen. Dabei hat er, wie er unserer Redaktion per E-Mail mitteilt, diese Erkenntnis gewonnen: „An oben genannter Straße werden auf gerader Strecke in Richtung Kernen Leitplanken angebracht.“
„Die ist kein Unfallschwerpunkt“
Der in Rommelshausen in Nähe des St. Rambert-Stadions lebende Mitbürger Mödinger war ob dieses Anblicks nicht nur irritiert, sondern geradezu verärgert. Sein Urteil nach jahrzehntelanger Fahrt auf dieser Strecke: „In diesem Bereich gab es bisher keine gravierenden Unfälle, es ist somit kein Unfallschwerpunkt.“
Die Schuldigen hat er bereits ausgemacht, sie sitzen im Landratsamt am Alten Postplatz in Waiblingen. Mödingers empörte Frage: „Wer hat sich im Landratsamt nur so eine Geldverschwendung ausgedacht?“ Denn: „Besser wäre das Geld im Straßenbau angelegt, um Löcher zu flicken.“ Vielleicht könne ja die Redaktion Licht ins Dunkel bringen.
Nun, bei der Suche nach Erhellung hilft das zuständige Waiblinger Landratsamt: Die Kreisbehörde weist die Kritik zurück und nennt Gründe, warum die Leitplanken dort, nicht weit entfernt von der B-14-Ausfahrt beim Kappelbergtunnel, unvermeidlich seien.
Nach den Erläuterung des Straßenbauamts des Rems-Murr-Kreises stehen die kürzlich angebrachten Schutzplanken in direktem Zusammenhang mit der im April 2025 durchgeführten Fahrbahnsanierung auf dem Abschnitt der Landesstraße 1198 zwischen Rommelshausen und Fellbach, einschließlich des Bauwerks über die B 14. Im Zuge dieser Maßnahme sei der gesamte Streckenabschnitt auch im Hinblick auf bestehende Sicherheitsdefizite überprüft worden.
Nach den geltenden Richtlinien zur passiven Schutzeinrichtung im Straßenverkehr sei in Bereichen, in denen sich feste Hindernisse wie größere Bäume in unmittelbarer Nähe zur Fahrbahn befinden, eine Schutzmaßnahme erforderlich. „Genau dies ist hier der Fall“, so das Straßenbauamt: „Die Schutzplanken dienen dazu, Verkehrsteilnehmende im Falle eines Abkommens von der Fahrbahn vor dem Aufprall auf diese gefährlichen Hindernisse zu schützen.“
Hohes Risiko schwerer Unfälle
Ziel solcher Maßnahmen sei die Umsetzung der sogenannten „Vision Zero“ – also das langfristige Ziel, Verkehrstote und Schwerverletzte zu vermeiden. „In diesem Zusammenhang stellt sich weniger die Frage, ob es in der Vergangenheit bereits schwere Unfälle an dieser Stelle gegeben hat, sondern ob das Risiko besteht, dass es künftig zu solchen kommt. Die Schutzplanken seien damit „eine präventive Maßnahme, wie sie auch im Zuge vergleichbarer Straßenbauprojekte regelmäßig umgesetzt wird“.
Eine genaue Aufschlüsselung der Kosten für den einzelnen Abschnitt liege aktuell nicht vor, „da wir noch in der Abrechnung sind“, erläutert eine Sprecherin des Landratsamts.