Großen Anklang fand seit Januar 2025 der Themenschwerpunkt der Kulturgemeinschaft „Jüdisch & deutsch“. Die bisher zwölf Angebote – Lesungen, Vorträge und Konzerte – waren allesamt bestens besucht, viele von ihnen ausgebucht. Nun neigt sich das Jahr und mit ihm die Reihe dem Ende entgegen. Als wichtige Ergänzung neu mit ins Programm aufgenommen wurde ein Besuch der jüdischen Synagoge in Stuttgart, die seit Kurzem einen neuen Vorplatz erhielt, mit dem die Sanierung des Hospitalviertels abgeschlossen wurde.
Die Führung durch die Synagoge findet am Freitag, 24. Oktober, von 11 Uhr bis ca. 12.45 Uhr statt. Sie vermittelt Kenntnisse jüdischer Religiosität und informiert über Bräuche und Gepflogenheiten im Alltag.
Die Israelitische Gemeinde hatte 1837 einen Betsaal errichtet und 1856 in der Hospitalstraße mit erheblichem finanziellem Aufwand ein repräsentatives Gotteshaus errichtet. Dieses wurde 1938 in der Reichpogromnacht niedergebrannt. Auf den Grundmauern des zerstörten Gebäudes plante die nach dem Krieg zunächst winzige jüdische Gemeinde ihre neue Synagoge, die am 13. Mai 1952 festlich eingeweiht wurde. Motor des Neubaus war der Fellbacher Kaufhausbesitzer Sigmund Helfer, den seine couragierte Ehefrau Martha vor der Verfolgung gerettet und durch die NS-Zeit gebracht hatte. Ihre gemeinsame, 1944 geborene Tochter Hanna überreichte bei der Einweihung der neuen Synagoge den Schlüssel, Symbol der Hoffnung auf ein künftiges jüdisches Leben in Deutschland, denn nur ganz wenige jüdische Kinder kamen inmitten von Verfolgung und Vernichtung in Deutschland zur Welt.
Interessierte bitte anmelden bis spätestens 20. Oktober bei mowo.schoknecht@web.de mit Namen und Geburtsdatum. Zur Führung bitte einen Ausweis und für Männer eine Kopfbedeckung mitbringen. Es gibt diese auch leihweise vor Ort. Treffpunkt vor der Synagoge, Hospitalstr. 36, gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Gebühr beträgt 5 €, für Schüler/Studierende 2, € und ist vor Ort zu entrichten.
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