Die Zeppelinschule soll zuerst zur Gemeinschaftsschule werden. Foto: Patricia Sigerist

Die Abkehr von den Werkrealschulen hält an. Die Albert-Schweitzer-Schule hat bisher nur acht Anmeldungen. Damit zeichnet sich der Landestrend auch in Fellbach ab.

Fellbach - Der Landestrend zeichnet sich auch in Fellbach ab: Der Rückgang der Anmeldezahlen an den Werkrealschulen ist unbestreitbar. „Die Abkehr ist zu einer Tatsache geworden. Das lässt sich nicht mehr stoppen“, sagt Bernd Kauffmann vom Amt für Bildung, Jugend, Familie und Sport in Fellbach. Bei dem Amtsleiter liegen die aktuellen Zahlen für das Schuljahr 2014/15 für die weiterführenden Schulen auf dem Tisch. Und die sprechen für sich.

Der Abkehrtrend von den Werkrealschulen zeigt: Der Weg zu den Gemeinschaftsschulen muss gegangen werden

So ist der Anteil der Kinder, die auf den Realschulen angemeldet sind, von 37 auf 38,6 Prozent gestiegen. An den Gymnasien stieg die Zahl von 52 auf 52,9 Prozent. Die Anmeldezahlen für die Werkrealschulen liegen dagegen im Vergleich zu 2013 mit 8,5 Prozent 2,5 Prozentpunkte unter denen des Vorjahrs. „Das ist eine Momentaufnahme“, sagt Bernd Kauffmann. „Generell zeigt sich daran aber die negative Entwicklung, so dass wir den Weg von den Werkrealschulen zu den Gemeinschaftsschulen gehen müssen.“ Schließlich sei der Elternwille maßgebend.

Seit 2012 ist die Grundschulempfehlung nicht mehr bindend

Mit der Änderung des Schulgesetzes im Dezember 2011 ist die Grundschulempfehlung im Jahr 2012 erstmals nicht mehr bindend gewesen. Seit dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung dürfen Eltern für ihre Kinder die weiterführende Schule frei wählen. Mit der Folge, dass es landesweit für die Haupt- und Werkrealschulen immer weniger Anmeldungen gibt. So auch in Fellbach. Regierungspräsident Johannes Schmalzl sagt: „Die Schullandschaft ist im Umbruch: Die Anmeldezahlen belegen die Akzeptanz der sich im Aufbau befindlichen Gemeinschaftsschulen und den drastischen Rückgang an den Werkrealschulen.“ In Fellbach soll zuerst die Zeppelinschule und später auch die Albert-Schweitzer-Schule in Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden. „Wir müssen reagieren. Nichts machen, wäre nicht richtig“, sagt Kauffmann.

An der Albert-Schweitzer-Schule sind es aktuell nur acht Anmeldungen

Obwohl 26,4 Prozent der Grundschüler eine Empfehlung – die Bildungsempfehlung gibt es weiterhin – für die Werkrealschule bekommen haben, gibt es an der Zeppelinschule nur 19 Anmeldungen. Und an der Albert-Schweitzer-Schule sind aktuell gerade mal acht Schüler angemeldet. „Nach der Bildungsempfehlung müssten es deutlich mehr Anmeldungen an den Werkrealschulen sein, daran sieht man die Abkehr“, sagt Kauffmann.

Eine Empfehlung für die Realschule haben 30,5 Prozent der Schüler bekommen. Momentan angemeldet sind an der Auberlen-Realschule 61 Kinder und an der Hermann-Hesse-Realschule 65 Kinder. 43,1 Prozent der Grundschüler haben eine Bildungsempfehlung fürs Gymnasium bekommen. Aktuell sieht es so aus, dass 142 Kinder am Friedrich-Schiller-Gymnasium angemeldet sind; am Gustav-Stresemann-Gymnasium in Schmiden sind es 103 Schüler.