Foto: Stadt Fellbach

In die neue Einrichtung sollen etwa 120 Kinder einziehen

„Der Abriss der Melanchthon-Kirche war ein trauriger Anlass, heute jedoch versammeln wir uns für etwas sehr Erfreuliches: Wir befinden uns im Fellbacher Südwesten, wo seit etwa 60 Jahren ein kirchlicher Kindergartenbetrieb stattfindet und ab den nächsten Sommer, diese weitergeführt werden kann“, begrüßte Erster Bürgermeister Johannes Berner die über 100 Gäste, die letzten Mittwoch, 13. November, für das Richtfest der neuen Kindertagesstätte am Philosophenweg zusammenkamen. Die Stadt investiert rund 10,5 Millionen Euro in den Abriss und Neubau des Kindergartens. Das Vorhaben und die finanziellen Mitteln wurden vom Gemeinderat einstimmig beschlossen und verabschiedet.

 

Am Ostermontag 2021 fand letztmalig ein Gottesdienst in der Melanchthon-Kirche statt. Die Abrissarbeiten begannen im ersten Quartal 2023 und wurden im Zeitplan vollzogen. Die neuen Räumlichkeiten werden in einer Holz-Hybrid-Bauweise errichtet und verfügen über ein nachhaltiges Regenwassermanagement, die die Leitlinien der Schwammstadt unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit erfüllt und integriert: „Ein Großteil des elektrischen Energiebedarfs wird mittels einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt“, führte der EBM aus. Mit der PV-Anlage wird eine elektrische Energie-Autarkie von ca. 73 Prozent erreicht. Auf Deutsch: Nur noch 27 Prozent der Energie muss von außen zugeführt werden. „Auch erfreulich, wir liegen im Zeit- und Kostenplan“, erklärte Berner vor den versammelten Anwohnern, Eltern und Kinder, Vertretern der Firma Rommel Schlüsselfertigbau GmbH, dem Träger der Kita Evangelischer Verein Fellbach und den ausführenden Architekten aus dem Büro Schlude und Ströhle. Eine weitere Besonderheit der Gebäude - bei hohen Außentemperaturen kann das Heizsystem auf Kühlen umgeschaltet werden, dadurch ist kein separater Kühlkreislauf mehr erforderlich.

„Hier entsteht ein Gebäude mit Weitsicht und Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Wir sind erfreut ein Teil dieses Projekt zu sein und hoffen im Juni nächsten Jahres schlüsselfertig zu sein“, unterstrich Jürgen Breuning von der Firma Rommel Schlüsselfertigbau aus Stuttgart. Im Rahmen des Richtfestes kam auch der planende Architekt Karl Ströhle zu Wort und klärte die Anwesenden zur Grundphilosophie der Architektur auf: „Städtebaulich soll hier parallel auch ein Treffpunkt für das Quartier entstehen. Ein Ort, wo Eltern, Kinder, Erzieher und Anwohner zusammenfinden. Man sagt, der Raum sei der dritte Pädagoge nach Eltern und Erziehern. Das war die Idee bei unserer kindgerechten Planung“. Auch Vorständin Gaby Schröder vom Evangelischen Verein hatte nur lobende Worte und Vorfreude übrig: „Heute ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft des Melanchthon erreicht. Ich möchte hiermit allen Beteiligten danken. Die Stadt, der Gemeinderat, Architekten, Handwerker und alle Anpacker haben gezeigt, was gute Zusammenarbeit bewirken kann“, freute sich Schröder.

Seit den Abrissarbeiten und bis zur Fertigstellung der neuen Einrichtung werden die Kinder in einer Interimsunterkunft auf dem P3-Areal am Max-Graser-Stadion bleiben. Die vormals viergruppige Einrichtung mit 65 Kindern wird am neuen Standort auf sechs Gruppen mit rund 115 Kindern anwachsen.

Das Richtfest untermauerte die Vorhaben und Planungen der Stadtverwaltung, auch in schwierigen Haushaltjahren, nicht an der „Zukunft zu sparen“: „In den Ausbau der Schul- und Kindertageseinrichtungen sind bereits heute bis 2028 knapp 22 Millionen eingeplant. Diese Investitionen in die Zukunft unserer Kinder und Familien sind weiterhin geplant“, versicherte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull bei der Haushaltseinbringung im Gemeinderat Anfang November.

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