Bis die Szenen im Kasten sind, wird eifrig geprobt in der Gärtnerei Roos. Foto: -Fenchel

Für Dreharbeiten der „Soko Stuttgart“ wird das Blumengeschäft Roos zum Filmstudio. Bis alle Szenen im Kasten sind, muss eifrig geprobt werden.

Fellbach - Die Augenbrauen müssen noch gebürstet werden. Astrid M. Fünderich prüft in einem Spiegel die Arbeit der Maskenbildnerin. Dann stellt sich die Hauptdarstellerin neben ihre Kollegin Sylta Fee Wegmann vor das Tor des Gewächshauses. Die Kommissarinnen sind bereit für ihren Einsatz, der Dreh kann beginnen.

Sieben Bilder für „Soko Stuttgart“ werden in Fellbach gedreht

Unter der Regie von Kaspar Heidelbach wurden am Dienstag in Fellbach Szenen für die Vorabendkrimiserie „Soko Stuttgart“ gefilmt. Weil die sieben Bilder, die an diesem Tag abgedreht werden sollten, in und um ein Gewächshaus spielen, wurde die Gärtnerei Roos an der Cannstatter Straße kurzerhand zum Filmstudio auserkoren und umgewandelt.

Und nicht nur das – auch der Name Roos musste weichen. Stattdessen war nun Gärtnerei Meinhard zu lesen. „Darauf haben uns viele Kunden angesprochen. Die waren eh schon verdutzt, dass wir geschlossen haben und dachten dann wegen des Namens, dass wir die Gärtnerei eventuell verkauft haben könnten“, sagt Margarete Seibold, die Frau des Gärtnereibesitzers. Es sei toll gewesen, die Entstehung eines Films mal so hautnah mitzuerleben, sagt sie.

Den ganzen Tag dauert der Dreh in dämpfiger Gewächshausluft

Der Dreh in dämpfiger Gewächshausluft dauerte von morgens bis abends. In dieser Zeit wuselten rund 50 Crewmitglieder der Bavaria Fernsehproduktion mit wichtiger Miene zwischen Rosen und Buchsbäumen umher. Gedreht wurde sowohl im Gewächshaus als auch im Innenhof und auf der angrenzenden Terrasse. Zur Stärkung war auf dem Gelände vor dem Rathaus ein Cateringwagen aufgebaut.

Bevor das rote Licht der Kamera anging und das Kommando „Ton ab“ ertönte, wurde erst noch geprobt. Wenn es sein musste, auch mehrmals hintereinander. Solange bis jedes Wort saß, kein Mikro mehr unter dem Hemdkragen hervorblitzte und jeder an der exakt richtigen Stelle stand. Wurde der Schauplatz zwischen den einzelnen Kameraeinstellungen gewechselt, musste immer erst der auf Schienen bewegliche Kamerawagen neu aufgebaut werden.

Der bewegliche Kamerawagen fährt auf Schienen

Sechseinhalb Drehtage stehen für eine „Soko“-Folge zur Verfügung, dann muss sie im Kasten sein. Vier Folgen ergeben dann einen Block. „Nach den vier Folgen wechselt deshalb auch der Regisseur. So sollen die Folgen immer eine etwas andere Färbung und Handschrift bekommen“, erklärt der Filmfotograf Markus Fenchel.

„Mütter“ lautet der Arbeitstitel der 85. „Soko“-Folge. Darin geht es um den Mord an einer Lehrerin. Diese wird im Vorbereitungsraum des Chemiesaals eines Gymnasiums aufgefunden. „Während den Ermittlungen stößt das Soko-Team auf schwierige familiäre Verhältnisse“, so fasst Pressesprecher Hansgert Eschweiler die Krimihandlung zusammen. Wer schlussendlich der Mörder ist, das darf er natürlich nicht verraten – nur soviel: der Gärtner ist es diesmal nicht.