Das neue Programm der Kulturgemeinschaft Fellbach verspricht spannende Erkenntnisse, mitreißende Musik von Klassik bis Gypsy-Swing sowie Lyrik-Lesungen und eine Begegnung mit dem großen Schauspieler Jörg Hartmann.
Das kleine Neujahrskonzert am 5. Januar ist bereits ausverkauft. Den Auftakt der Reihe „Jüdisch & deutsch“ macht am Donnerstag, 23. Januar um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Fellbach eine Lesung von Gedichten der Lyrikerin Mascha Kaléko, deren Todestag sich zum 50. Mal jährt. Die Sprecherin Doris Wolters zeichnet mit ihrer Auswahl ein Porträt der Dichterin, die mit Witz, Melancholie und Charme das Berliner Publikum bezirzte, aber 1938 als Jüdin in die USA fliehen musste. Am Klavier begleitet Andreas Erchinger.
Ob es jemals eine jüdisch-deutsche Symbiose gab? Der Judaist Gershom Sholem hat dies nach der Shoa bezweifelt. Anders sieht es Philipp Lenhard, der an der LMU den Lehrstuhl für jüdische Geschichte bekleidet. In seinem Vortrag am 6. Februar in der Volkshochschule rekonstruiert er mit Blick auf Persönlichkeiten wie Moses Mendelssohn, Heinrich Heine, Sigmund Freud oder Hannah Arendt die Geschichte der zeitweilig engen Beziehungen zwischen deutschen Juden und nichtjüdischen Deutschen. Ebenfalls in der Volkshochschule spricht am 20. März der Rektor der Hochschule für jüdische Studien Andreas Brämer über das liberale Judentum, das sich im 19. Jahrhundert im Zuge kultureller Anpassung und in Abgrenzung zur Orthodoxie entwickelte. Am 6. April unterhält ein Abend rund um Kurt Tucholsky, den die Fellbacher Eigengewächse Uta Scheirle (Gesang), Kai Müller (Klavier) und die Sprecher Gerhard Erdmann und Leo Bader gestalten. „Dufte, Jubel, Tacheles“ – oder auch Mischpoke - jiddische Wörter und Redensarten in der deutschen Alltagssprache fördert in 21. Mai Rolf-Bernhard Essig zutage. Fie hinreißende Klezmerband Mischpoke ist mit neuem Programm am 28. Mai in der Lutherkirche zu Gast.
Ein Bild des jüdisch-schwäbischen Erfolgsautors und Schöpfers der „Schwarzwälder Dorfgeschichten“ Berthold Auerbach aus Horb zeichnet am 26. Juni Hans Otto Horch aus Aachen, einer der besten Kenner jüdisch-deutscher Literaturgeschichte.
Höhepunkte im Programm sind Lesung und Gespräch mit dem Tatort-Star Jörg Hartmann (21. Februar), eine Gedenkstunde zum 80. Todestag Dietrich Bonhoeffers mit der stv. Vorsitzenden der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft ( 25. März, Lutherkirche), Saitenspiel mit dem hoch virtuosen Joscho Stephan Trio und Gypsy Swing ( 27. April, Dionysiuskirche) und eine Hommage an Eduard Mörike mit dem Mörikepreisträger von 2006 Michael Krüger exakt an des Dichters 150. Todestag am 4. Juni ( Stadtbücherei). Freuen darf man sich auch auf eine Matinee mit der Sopranistin und ehemaligen Schülerin der Musikschule Rahel Kramer. ( 9. Februar, Musikschule).
Traditionsveranstaltungen dürfen nicht fehlen: Die Lesung aus verbrannten Büchern am 10. Mai , die zweitägige Ausfahrt ins Badische und nach Colmar am 19./20. Mai sowie , „Mein Stein im Wandel“. Das Fellbacher Kammerorchester zündet mit Musik aus Lateinamerika ein Feuerwerk. Die Mitgliederhocketse am 12. Juli im Weingut Heid wird fetzig umrahmt von dem Frauenduo „Hearts and Bones“ und der Alte Friedhof wird am 27. Juli erneut zur Bühne.
Karten sind beim i-Punkt Fellbach für Jörg Hartmann, Mascha Kaléko und Philipp Lenhard erhältlich. Der VVK für Andreas Brämer, Tucholsky-Abend, Joscho Stephan Trio, Mischpoke-Konzert beginnt am 8.2., für die jiddischen Wörter, die Lesung Michael Krüger und den Vortrag über Auerbach ab 3. Mai.
Programmflyer liegen beim i-Punkt und an anderen Stellen in der Stadt aus.
Informationen: www.kulturgemeinschaft-fellbach.de
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