Knapp 100 Interessierte bei der Auftaktveranstaltung, Fortschreibung soll 2026 abgeschlossen sein
Großes Interesse herrschte bei der Auftaktveranstaltung zum Verkehrsentwicklungsplan (VEP): Knapp 100 interessierte Bürger sowie Vertreter von Verbänden, Organisationen, Interessensgruppen, dem Gemeinderat und der Verwaltung waren am Dienstag, 01.04.2025, ins Rathaus gekommen, um am ersten Termin zur Bürgerbeteiligung teilzunehmen.
Baubürgermeisterin Beatrice Soltys erläuterte gleich zu Beginn, dass nach rund zwölf Jahren die strategische Planung des Verkehrsentwicklungsplans fortgeschrieben werden müsse, da es beim Thema Mobilität seitdem viele spannende Entwicklungen gegeben habe. Für diese Fortschreibung sei die „gemeinsame Arbeit“ aller Beteiligten notwendig. In etwa einem Jahr soll der Verkehrsentwicklungsplan stehen und im Gemeinderat beschlossen werden, erklärte sie zum zeitlichen Rahmen.
Der VEP sei ein Handlungsrahmen zur Entwicklung der zukünftigen Mobilität, sagte Jessica Hobusch, Projektleiterin vom Büro Inovaplan, das den VEP entwickelt. Der Vorteil: „Wir müssen in Fellbach nicht alles neu aufbauen, da es bereits einen Plan gab.“ Jedoch würden die veränderten Rahmenbedingungen heute betrachtet. „Alle Verkehrsarten werden berücksichtigt; alle Verkehrsarten werden optimiert.“
Im Anschluss an die Vorstellung der vorgesehenen Strategie folgte die Bürgerbeteiligung. An vier Stationen zu verschiedenen Themen konnte mit den zuständigen Akteuren über Probleme und mögliche Verbesserungen gesprochen werden. Hauptpunkte waren bei der aktiven Mobilität Radwege, die noch nicht ausgebaut wurden, und zu schmale bestehende Radwege. Beim Thema Autoverkehr ging es vor allem um das Nichteinhalten von Tempo 30 und um Parkplätze. In Sachen Aufenthaltsqualität sorgte vor allem die Schmidener Mitte für Unmut. Thematisiert wurden auch Angebote für Kinder und Jugendliche ohne Konsumzwang sowie mehr Grün. An der Station zum ÖPNV beschäftigte vor allem die Verlegung der Endhaltestelle der U-Bahn die Fellbacher. Zusätzlich wurde die Frequenz des ÖPNVs und die Anbindung der einzelnen Ortsmitten verstärkt angesprochen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich die Baubürgermeisterin Soltys, Projektleiterin Hobusch und Cornelius Ehlert vom Stadtplanungsamt den Fragen der Besucher. Dabei hielt die Bürgermeisterin gleich fest, dass die Schmidener Mitte „noch bei uns im Hausaufgabenheft“ stehe. Zudem verwies sie auf den Regionalplan: „Wir denken nicht allein an Fellbach, wir denken vernetzt.“ Ehlert ergänzte, dass es viele Projekte gebe und Beteiligungen vorgesehen seien.
Aus dem Publikum kam die Bitte, auch mal zu den neuralgischen Punkten zu gehen und dort mit den Menschen zu sprechen. Die Schmidener Mitte sei beispielsweise für ältere Menschen ein Spießrutenlauf. Zudem wurde gefragt, ob mit dem VEP „auch etwas ganz auf links gedreht werden könnte“. Ein anderer Besucher wollte wissen, wie der aktuelle Stand bezüglich einer möglichen Verlängerung der U2 von Neugereut nach Oeffingen aussehe. Auch die Frage nach einem Direktbus von Schmiden nach Neugereut wurde aufgeworfen.
Bei den Punkten zum ÖPNV gaben Ehlert und Soltys an, diese ebenfalls zu unterstützen. Allerdings sei die Verlängerung der U-Bahn bei der SSB in der Priorität leider nach hinten gerutscht. Bei der Direktverbindung von Schmiden gebe es aktuelle Abstimmungen mit dem VVS und dem Landkreis. Generell ermunterte Soltys die Bürger, sich zu beteiligen: „Schreiben Sie Vorschläge auf, wir sind dankbar. Dazu fordere ich Sie auf.“ Beim VEP seien „keine Grenzen gesetzt“, bekräftigte Hobusch.
Weitere Informationen:
Wer ebenfalls etwas zum Verkehrsentwicklungsplan beitragen möchte, kann dies unter anderem durch die Teilnahme an einer Onlinebefragung tun. Diese steht Interessierten bis zum 11. Mai auf der städtischen Homepage unter www.fellbach.de/vep zur Verfügung.
Bei uns daheim
Die hier veröffentlichten Artikel wurden von Vereinen und Gemeinden, Schulen und Kindergärten, Kirchengemeinden und Initiativen verfasst. Die Artikel wurden von unserer Redaktion geprüft und freigegeben. Für die Richtigkeit aller Angaben übernehmen wir keine Gewähr.