Auf Einladung der Kulturgemeinschaft Fellbach begeistern vier junge Interpreten ihr Publikum mit einem schwungvollen Neujahrskonzert
Mit ihrem Neujahrskonzert bereitete die Kulturgemeinschaft Fellbach ihrem Publikum schon zum vierten Mal einen mitreißenden Einstieg ins neue Jahr. Das Brüderpaar Ambarzumjan - Hamlet am Klavier und Adam an der Klarinette - hatte bereits vor zwei Jahren an gleicher Stelle begeistert. Mit den Sängerinnen Anastasia Wanek und Anna-Maria Haberberger wurde das Duo nun zu einem Quartett erweitert. Mit technischer Perfektion und jugendlichem Charme wussten die jungen Interpreten ihr Publikum zu verzaubern. Das Programm bestach durch seine Mischung aus Strauß-Walzern, traditionellen Ohrwürmern von Offenbach bis Gershwin, Arien von Puccini, Léhar, Délibes und Humperdinck sowie Klezmer-, Tango- und Jazz-Klängen.
„Ich lade gern mir Gäste ein“ - mit dem Titel des Couplets aus der „Fledermaus“ begrüßte Christa Linsenmaier-Wolf das Publikum im ausverkauften Rathaussaal. Gerade in Krisenzeiten sei Kultur zwar kein Allheilmittel, doch eröffne sie Türen in andere Welten, gebe Denkanstöße und weite die Seele.
Für das Neujahrskonzert konnte sie vier großartige Nachwuchstalente gewinnen. Adam Ambarzumjan, Soloklarinettist der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet und spielt besonders gerne im Duo mit seinem jüngeren Bruder Hamlet, der an der Universität der Künste in Berlin studiert. Anastasia Wanek (Sopran) und Anna-Maria Haberberger (Mezzosopran) studieren an der Musikhochschule Stuttgart und treten beide solistisch in Erscheinung.
Mit Tänzen, Polkas und Märschen, darunter die „Fledermaus“-Ouvertüre“, Johannes Brahms‘ „Ungarischer Tanz“ und Fritz Kreislers „Marche miniature viennoise“, heizte das Brüderpaar Ambarzumjan dem Publikum ordentlich ein. Der Klarinettist hatte die ursprünglich für Orchester komponierten Werke für die beiden Instrumente transkribiert. Rasante Läufe, markante Rhythmen und spritzige Arabesken ließen keinen Zweifel an seiner Virtuosität.
Die Auftritte der Instrumentalisten alternierten mit den Darbietungen der Sängerinnen. Mit strahlend schönem Timbre sangen Anastasia Wanek und Anna-Maria Haberberger bekannte Arien aus romantischen und spätromantischen Opern und Operetten, darunter das Vilja-Lied aus Lehárs Operette „Die lustige Witwe“, das Blumenduett aus Léo Delibes Oper „Lakmé“, das Duett „Barcarole“ und die Solo-Arie „Wie die Saite erbebt“ aus Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ sowie „O mio babbino caro“ aus Puccinis „Gianni Schicchi“. Ihre mal innig, mal leidenschaftlich erklingenden Stimmen ließen in Verbindung mit ihrem Charme und Esprit die Herzen des Publikums nur so dahinschmelzen.
Dass die jungen Frauen über darstellerisches Talent verfügen, zeigte sich bei „Brüderchen, komm tanz‘ mit mir“ und „Abendsegen“ aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“. In Windeseile hatten sie ihre eleganten Roben gegen Dirndl und bäuerliche Tracht ausgetauscht – in denen sie nun das neckische Spiel und Abendgebet der Geschwister nachspielten. Eine bezaubernde musiktheatralische Einlage! Überhaupt glänzten die Sängerinnen mit effektvollen Auftritten und Abgängen. Die letzten Takte des Blumenduetts aus „Lakmé“ stimmten sie von hinten an, was zu einem Echo-Effekt führte. Nicht minder prickelnd, wie Anna-Maria Haberberger das „Schwipslied“ aus „Eine Nacht in Venedig“ mit Champagnerflasche in der Hand, schwankenden Schritten und kokettem Lachen inszenierte.
Zum Schluss lud Adam Ambarzumjan das Publikum ein, den Radetzky-Marsch durch Klatschen zu begleiten. Eine Mitmach-Aktion, der das Publikum mit Begeisterung folgte. Frenetischer Beifall forderte eine Zugabe: Als die Interpreten „Wochenend‘ und Sonnenschein“ der Comedian Harmonists anstimmten, hörte man die Besucher vor Wonne seufzen. Mit einem Gläschen Sekt stieß das Publikum anschließend auf ein gutes Neues Jahr an.
Luz-Maria Linder
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