Die Foto: Simone Käser

Auf der Stuttgarter Mineralien- und Fossilienbörse in der Fellbacher Schwabenlandhalle erleben Besucher unter anderem was Saurier fressen.

Fellbach - Ihre Leibspeise war Fisch. Die spitzen und ein wenig gekrümmten Zähne des Nothosauriers waren im vorderen Bereich der Schnauze ziemlich groß, und die Zähne des Ober- und Unterkiefers griffen ineinander. „So konnten sie die klitschigen Fischchen besonders gut packen“, erklärt Meinrad Kempf, während er in die aufgestellten Vitrinen blickt.

In den Glaskästen waren auf der 44. Internationale Stuttgarter Herbstbörse für Mineralien, Fossilien und edle Steine am Wochenende unter dem Titel „Fossiles Fast Food“ etliche Originale oder Abgüsse von Dinosauriern zu sehen – unter anderem ein 114 Zentimeter großer Schädel eines im amerikanischen Kansas gefundenen Mosasaurus missouriensis. Liebevoll präsentiert wurde so der Frage nachgegangen, was fleisch- und pflanzenfressende Dinos wohl so alles auf dem Speiseplan hatten.

Die Sonderausstellung „Pinzgauer Preziosen“ kann bestaunt werden

Daneben konnte die Sonderausstellung „Pinzgauer Preziosen“ bestaunt werden. In dem österreichischen Landstrich bargen Sammler kristalline Schätze und stellten sie für die Schau zur Verfügung. So waren Smaragde aus dem Habachtal sowie Klassiker wie Bergkristall und Titanit, himmelblaue Strontianite und Fluorite zu sehen. Akustisch wurde das Thema von Alphornmusik unterstützt.

Selten sind die Funde allerdings so schön, wie sie sich den zahlreichen Besuchern in der Fellbacher Schwabenlandhalle präsentierten. „Man muss die Fundstücke freiklopfen, mit dem Stichel bearbeiten oder Sandstrahlen. Dabei kann viel schiefgehen, denn Präparieren erfordert viel Übung und Fingerspitzengefühl“, sagt Ina Müller von der Fossiliengruppe der Stuttgarter Mineralien- und Fossilienfreunde.

Der Geokoffer bereichert den Unterricht durch echte Gesteinsstücke, Infokarten und Versuche

Auch wenn Stuttgart im Titel steht, der Verein hat sich nach Fellbach verlagert. „Wir mögen die Stadt, und alle unsere Veranstaltungen sind hier, deshalb hat es sich angeboten“, sagt das Vorstandsmitglied Günther Langer. Ziel der rund 70 Mitglieder sei es, in der neuen Heimat verstärkt auf die Jugend zuzugehen. Auch auf der 44. Herbstbörse wurde viel für Kinder und Jugendliche angeboten. Es gab ein Gewinnspiel, die Möglichkeit, am Mikroskop zu forschen oder den Geokoffer kennenzulernen. Dafür war die Geografielehrerin Kathleen Renz aus Tübingen vor Ort. Sie präsentierte den Koffer, der den Unterricht durch echte Gesteinsstücke, Infokarten und Versuche bereichert. „Das ist ein Projekt, um Wissen zu vermitteln. Der Koffer ist seit zwei Jahren im Einsatz“, sagt Kathleen Renz, die Lehrer und Landschaftsführer im Umgang mit dem Koffer schult. „Pro Kopf und Stunde verbraucht, statistisch gesehen, jeder von uns ein Kilogramm Stein. Dieses Bewusstsein wollen wir wecken“, sagt sie.

Neben den Infoständen warteten rund 120 Händler mit ihrem Sortiment an Mineralien, Steinen und Schmuck auf Käufer. „Wir haben auch Händler aus Peru. Oft sind die Länder, die reich an Mineralien sind, wirtschaftlich arm“, sagt Meinrad Kempf.