Anzahl der freistehenden Einfamilienhäuser sorgt für Diskussion
Bereits seit 2017 beschäftigt sich der Gemeinderat mit dem Gebiet „Kühegärten/Apfelweg“, dem circa 2,7 Hektar großen Areal zwischen B 14 und Esslinger Straße. Dort soll ein Wohnquartier entwickelt werden, das sich gut an das vorhandene Siedlungsgefüge anschließt und eine hohe städtebauliche sowie ökologische Qualität im Übergang in die Landschaft beinhaltet. Themen, die immer wieder für Diskussionen gesorgt hatten, waren die Anzahl der Einfamilienhäuser sowie der Verkehr.
In der Gemeinderatssitzung im November sprach sich nun die Mehrheit des Gremiums für die Vorlage zum städtebaulichen Entwurf als Grundlage für das anstehende Grün- und Gestaltungskonzept und das anschließende Bebauungsplanverfahren aus. Im Fokus der Vorlage stand die Anpassung des Entwurfs basierend auf den Ergebnissen aus Gemeinderatsberatungen.
Die Verwaltung rate von mehr als den fünf geplanten freistehenden Einfamilienhäusern ab, da die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Anforderungen an kostengünstiges, flächensparendes Bauen gegen eine weitere Erhöhung der Einfamilienhäuser sprechen, erklärte Baubürgermeisterin Beatrice Soltys. Im Detail umfasst der aktualisierte städtebauliche Entwurf den nördlichen Teil, in welchem geschützte Gartenhöfe mit knapp 30 Wohneinheiten, sowie Mehrfamilienhäuser und Mehrgenerationenhäuser entstehen sollen. Drei Reihenhauszeilen sollen zudem eine bessere Flächenausnutzung bieten. Im mittleren Teil ist ein Bereich für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Reihenhäuser vorgesehen. Zudem wird der Weg, der in der Mitte des Gebiets in Ost-West-Richtung verläuft, weiterhin für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben sein. Drei Mehrfamilienhäuser sollen im südlichen Teil einen harmonischen Übergang zum angrenzenden Freibadareal bilden. Das überarbeitete Konzept sieht circa 107 Wohneinheiten vor, was eine moderate Erhöhung im Vergleich zum Wettbewerbsentwurf von 2020 darstellt. Damit würde ein guter homogener Mix erreicht. „Ich glaube, dass damit die Wünsche der Bürger berücksichtigt werden“, so Soltys.
Die CDU-Fraktion begrüße die Möglichkeit, dass zukünftige Bauwillige zwischen so vielen Varianten wählen könnten, sagte Franz Plappert (CDU). So würden unterschiedliche Wohnformen abgebildet und es gebe verschiedene Optionen je nach finanziellen Möglichkeiten. Andreas Möhlmann (SPD) sprach von einem „sehr gelungenen“ Ergebnis, vor allem die Nachbearbeitung zum Wettbewerbsentwurf ermögliche es, dass mehr Menschen dort wohnen könnten. „Dass die Anzahl der Einfamilienhäuser reduziert worden ist, halten wir für richtig.“ Diese Meinung teilte auch Jörg Schiller (Die Stadtmacher). Die Zeiten hätten sich geändert. „Wir haben nachher ein sehr grünes Gebiet“ mit erhaltenen Übergängen in den Freiraum, attestierte er.
Für Dr. Stephan Illing (Grüne) war das „Gesamtpaket“ jedoch nicht zustimmungsfähig. Zwar sei der nördliche Teil sehr sinnvoll, die Einfamilienhäuser im mittleren Bereich mit vergleichsweise großen Gärten jedoch aus der Zeit gefallen. Thomas Seibold (FW/FD) verwies auf die Historie des Themas, wonach der Gemeinderat damals dem Gesamtkonzept Wohnen Süd zugestimmt habe. Danach sollte es im Gebiet „Kühegärten“ Alternativen zur verdichteten Bebauung durch mehr Einfamilienhäuser geben. „Zumindest ich sehe mich in der Pflicht, das einzulösen“, kritisierte er. Er forderte mindestens acht Einfamilienhäuser, anstatt der geplanten fünf.
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