Fritz Auch-Schwarz (rechts, stehend) erklärt, wo den Bauern der Schuh drückt. Foto: Schultheiss

Mängel bei Wegen und Durchfahrten, Falschparker, rabiate Radler: Bei der Felderrundfahrt wird klar, dass es die Bauern nicht leicht haben – und möglicherweise ersetzt bald die Ananas das Getreide.

Echterdingen - Eine „mittlere Ernte“ stellte Hansjörg Güthle vom Landwirtschaftsamt Nürtingen den Filderbauern bei der Felderrundfahrt mit 30 Gästen am Donnerstag in Aussicht. Fritz Auch-Schwarz, der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Echterdingen, verwies auf die ausfallende Apfelernte: Durch den Frost mit bis zu minus neun Grad sei das Streuobst am 20. April erfroren: „Auch die Frühkartoffeln hat es unter der Folie erwischt.“ Krautfäule habe man im Gegensatz zu den vergangenen Jahren kaum bekämpfen müssen.

An vier Standorten verdeutlichten die Landwirte den Vertretern der Verwaltung, wo ihnen der Schuh drückt. „Wir haben Angst, dass die Stadt oder der Flughafen einmal auf diese Felder zugreifen“, sagte Fritz Auch-Schwarz im Gewann Hof. Sorgen bereite der Klimawandel: „Temperaturen über 30 Grad tun dem heimischen Getreide nicht gut. Wir können hier bald Ananas pflanzen.“

Falschparker auf Feldwegen bei der Messe abschleppen

An der Landesstraße 1208 bei der Messe kritisierten die Landwirte die Ampelanlage. „Sie stellt sich lange nicht um. Man steht und steht, bevor man auf die Feldwege abbiegen kann.“ Hans-Ulrich Rollmann, Messe Stuttgart, entgegnete: „Es dauert 53 Sekunden. Das ist hinnehmbar, aber wir werden darüber reden.“ Bei drei bis vier Messen im Jahr haben die Landwirte Probleme mit parkenden Autos auf den Feldwegen. Eine Schranke sei jedoch auch keine Lösung: „Man muss die Autos abschleppen.“

Bei der Unterführung unter der B 27 beklagen die Bauern eine zu niedrige Durchfahrtshöhe. „Das sind keine vier Meter. Hier sind schon Mähdrescher, Häcksler und Silagewagen hängen geblieben“, sagte Auch-Schwarz.

Zudem legten Radler ein immer rücksichtsloseres Verhalten an den Tag. Im Areal beim alten Bahndamm leiden die Bauern unter Schlammstellen an den Wegkreuzungen. Diese sollen aber bald mit Asphalt ausgebessert werden. Außerdem werden Bäume beschnitten, damit die Traktorfahrer nicht von Ästen verletzt werden.