Seit fast zwei Wochen herrscht in Stuttgart Feinstaubalarm. Foto: dpa

Der Feinstaubalarm in Stuttgart dauert an und es ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil.

Stuttgart - Feinstaubalarm und keine Entwarnung in Sicht: Der Anteil der gesundheitsschädlichen Partikel in der Luft im Stuttgarter Talkessel wird größer. Mit 56 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft hat die Belastung am Donnerstag an der Messstation Neckartor den EU-Grenzwert überschritten, wie aus den Daten der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) vom Freitag hervorgeht. Er liegt bei 50 Mikrogramm. Seit Beginn der Woche stiegen demnach die Werte an der besonders belasteten Kreuzung in der Stuttgarter Innenstadt.

Hier geht es zum Feinstaubradar in Stuttgart und Region.

Der Alarm war am 19. Februar von der Stadt ausgerufen worden, sein Ende ist noch offen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Stuttgart hängt dies von der Wetterlage ab. Mit dem erwarteten Tiefdruckgebiet, das am Wochenende für mildere Temperaturen sorgen soll, sei ein erhöhtes Austauschvermögens in der Luft über Stuttgart möglich. Regen würde zudem einen Rückgang der Belastung durch Feinstaub bedeuten, hieß es weiter. Entscheidend über das Ende des Alarms ist das Urteil eines städtischen Klimatologen.

Feinstaubalarm wird seit Anfang 2016 von Mitte Oktober bis Mitte April ausgerufen, wenn ein geringer Luftaustausch in der Atmosphäre erwartet wird. Nach Angaben des Deutschen Städtetags ist Stuttgart bundesweit die einzige Großstadt, die dem gesundheitsschädlichen Feinstaub damit begegnet. Während der Maßnahme sind Autofahrer gebeten, den Wagen stehenzulassen. Zudem müssen Kamine, die nur der Gemütlichkeit dienen, aus bleiben.

Seit Jahren werden in vielen Städten Schadstoff-Grenzwerte nicht eingehalten. Das Bundesverwaltungsgericht hatte am Dienstag geurteilt, dass Diesel-Fahrverbote für bessere Luft in Städten nach geltendem Recht grundsätzlich zulässig sind. Somit könnte es zum Jahresende erste Fahrverbote für Autos und Lkw mit Dieselmotoren in Stuttgart geben.