Im Kampf gegen schlechte Luft durch hohe Feinstaubwerte will die Landesregierung bei einem Feinstaubalarm bestimmte Kamine verbieten.
Stuttgart - Bei Feinstaubalarm soll der Betrieb von Kaminen in Stuttgart, die nicht zwingend dem Heizen dienen, künftig verboten sein. Die grün-schwarze Regierung hat sich am Dienstag in Stuttgart mit einer geplanten Verordnung befasst, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums erklärte, dass das Verbot bei Feinstaubalarmen ab dem 1. Januar gelten soll. Die geplante Verordnung müsse aber erst in die Anhörung und dann noch vom Kabinett verabschiedet werden.
Worauf man bei einem Alarm achten muss
Die baden-württembergische Landeshauptstadt kämpft gegen hohe Feinstaubwerte. Die Stuttgarter Luft ist seit Jahren die mieseste bundesweit. Jahr für Jahr werden EU-Schadstoffgrenzwerte gerissen. Strafzahlungen an Brüssel und gerichtlich angeordnete Fahrverbote drohen, sollte die Landeshauptstadt das Problem nicht in den Griff bekommen. Bei Feinstaubalarm werden die Autofahrer der Region aufgerufen, freiwillig auf Busse und Bahnen umzusteigen - und auch dazu, sogenannte Komfortkamine nicht anzufeuern.
Nach Angaben des Verkehrsministeriums verursachen Kamine und Öfen in Privathaushalten am Neckartor, dem Stuttgarter Feinstaub-Hotspot, rund 33 Prozent der dort gemessenen Belastung. Damit seien Feuerungsanlagen nach dem Straßenverkehr der zweigrößte Verursacher. Saubere Öfen mit Filter sollen vom geplanten Verbot ausgenommen sein.