Viele Kinder haben mit einer Fehlstellung der Wirbelsäule zu kämpfen. Foto: IMAGO/HalfPoint Images)

Der Ärztliche Direktor vom Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie in Markgröningen (Kreis Ludwigsburg) erklärt, wie man die Fehlstellung der Wirbelsäule therapieren kann.

Die Beunruhigung ist oft groß, vor allem bei Eltern, wenn bei ihren Kindern eine Skoliose diagnostiziert wird. Man macht sich im Netz schlau, stößt sofort auf heftige Bilder und Extremfälle, bei denen nur eine Operation weitergeholfen hat – und ist noch mehr verunsichert. Sinnvoller dürfte es auch deshalb sein, sich von einem Spezialisten über Fehlstellungen der Wirbelsäule beraten zu lassen. Genau das ist am Dienstag, 1. Juli, von 18 Uhr an im Annemarie-Griesinger-Saal der RKH Orthopädischen Klinik Markgröningen möglich.

 

Dort geht der Ärztliche Direktor Stefan Krebs vom Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie der Klinik auf die Ursachen von Rückenbeschwerden ein und spricht über konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten bis hin zu modernen Implantatsystemen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Gelegenheit zu Diskussion und Fragen. Die kostenlose Veranstaltung richtet sich an Patienten und Interessierte. Es wird über Skoliosen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen referiert.

Von einer Skoliose spricht man bei einer Fehlstellung der Wirbelsäule, die sich durch eine seitliche Verkrümmung und eine Verdrehung der einzelnen Wirbelkörper auszeichnet. Die Ursachen sind vielfältig und reichen laut einer Mitteilung der Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH von angeborenen Fehlbildungen bis hin zu Muskel- oder Nervenschädigungen, die durch Unfälle oder Erkrankungen entstehen können. In etwa 90 Prozent der Fälle bleibe die Ursache jedoch unbekannt. Diese sogenannte idiopathische Skoliose trete besonders häufig im Kindes- und Jugendalter auf.

Auf Dauer können erhebliche Beschwerden auftreten

Da die Fehlstellung zunächst meist keine Beschwerden verursache, werde sie oft zufällig entdeckt. Das Problem sei, dass die Wirbelsäule auf Dauer abgenutzt werde, „wodurch vor allem bei unbehandelten Skoliosen im höheren Alter erhebliche Beschwerden auftreten können. Zudem kann die krankhafte Verkürzung des Rumpfes innere Organe belasten.“

Die Behandlung richte sich nach der Ursache, dem Alter des Betroffenen sowie dem Ausmaß der Fehlstellung. In frühen Stadien stehe vor allem eine Therapie via Krankengymnastik im Vordergrund. „Bei zunehmender Verkrümmung wird zusätzlich die Behandlung mit einem Korsett empfohlen. Bei stark ausgeprägter Skoliose kann eine operative Korrektur notwendig sein“, erläutern die Kliniken.