Nicht zuletzt Rainer Brüderle hat die FDP in die Krise geritten. Foto: ddp

Wirtschaftsminister Rainer Brüderle gibt sein Amt als FDP-Landeschef in Rheinland-Pfalz auf.

Mainz - Nach dem Wahldebakel für die FDP bei der rheinland-pfälzischen Landtagswahl gibt Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sein Amt als FDP-Landeschef auf. Der liberale Landesschatzmeister Jürgen Creutzmann bestätigte am Montagabend am Rande einer Vorstandssitzung in Mainz, dass Brüderle den Vorsitz auf einem Landes-Sonderparteitag am 7. Mai zur Verfügung stellen werde.

Die FDP war bei der Wahl am Sonntag klar an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Brüderle war erst im März mit 96 Prozent der Stimmen als FDP-Vorsitzender in Rheinland-Pfalz wiedergewählt worden. Der 65-jährige steht bereits seit 28 Jahren an der Spitze der Liberalen im Land. „Wir wollen aber, dass Rainer Brüderle Wirtschaftsminister bleibt“, versicherte Creutzmann.

Bei dem voraussichtlich in Mainz geplanten Sonderparteitag werde der gesamte erweiterte Landesvorstand seine Ämter zur Verfügung stellen. „Wir wollen dokumentieren, dass wir uns nicht Rainer Brüderle als Sündenbock ausgeguckt haben, sondern eine gemeinsame Verantwortung haben“, sagte der Schatzmeister, der auch Abgeordneter des Europäischen Parlaments ist. Möglicherweise werde am 7. Mai aber eine Reihe von Landesvorstandsmitgliedern erneut kandidieren.

Creutzmann fügte hinzu, dass Brüderle 2013 nach dann 30 Jahren an der Spitze der FDP Rheinland-Pfalz ohnehin nicht mehr kandidiert hätte, um den Weg für einen Neubeginn freizumachen. Nun komme dieser Schritt eben zwei Jahre früher.

Bei der Landtagswahl am Sonntag hatten die Liberalen in Rheinland-Pfalz mit nur 4,2 Prozent (2006: 8,0) den Einzug in den Landtag klar verpasst. Es war das zweitschlechteste Ergebnis der Partei in Rheinland-Pfalz überhaupt. Bis 2006 hatte sie noch mit der SPD regiert.