Birgit Homburger zieht sich aus der FDP-Führungsriege zurück. Foto: dpa

Im Rennen um den FDP-Vorsitz in Baden-Württemberg gibt es überraschend einen vierten Kandidaten: Der 36 Jahre alte Kreisvorsitzende der FDP in Waldshut, Karsten Jung, hat ebenfalls seine Kandidatur erklärt. Birgit Homburger zieht sich zurück.

Filderstadt - Im Rennen um den FDP-Vorsitz in Baden-Württemberg gibt es überraschend einen vierten Kandidaten: Der 36 Jahre alte Kreisvorsitzende der FDP in Waldshut, Karsten Jung, hat am Samstag in Filderstadt (Kreis Esslingen) ebenfalls seine Kandidatur erklärt.

Bereits bekannt war, dass der 52 Jahre alte Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke, der 46 Jahre alte Europaabgeordnete Michael Theurer und der 37 Jahre alte Unternehmensberater Hosam el Miniawy zur Wahl antreten wollen.

Die langjährige FDP-Landeschefin Birgit Homburger zieht sich komplett aus der Führungsriege zurück. Die rund 360 Delegierten verabschiedeten sie am Samstag mit langem Applaus. Homburger hatte die Südwest-FDP neuneinhalb Jahre lang geführt.

"Muttiland ist abgebrannt."

Rülke kündigte an, die FDP mittelfristig für Koalitionsoptionen jenseits der CDU öffnen zu wollen. "Muttiland ist abgebrannt für die FDP", sagte er mit Blick auf Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die vergangene schwarz-gelbe Koalition im Bund. Zunächst müsse die FDP aber die Partei der Freiheit sein - und nicht der Koalitionspartner von irgendjemandem. Und bevor neue Bündnisse möglich würden, müssten sich auch die anderen - etwa Grüne und SPD - bewegen. Auch Theurer erklärte, die Nibelungentreue zur CDU habe sich nicht ausgezahlt.

Rülke sagte, er wolle die FDP bei der Landtagswahl 2016 in Regierungsverantwortung bringen. Auch versprach der 52-Jährige eine stärkere Einbindung der FDP-Basis in inhaltlichen Fragen. Theurer beteuerte ebenfalls: "Kommunikation muss heißen: Führung und Basis tauschen sich aus. Sie hören sich gegenseitig zu."