Die Zukunft von Clemens Tönnies beim FC Schalke ist ungewiss. Foto: dpa

Clemens Tönnies sorgte zuletzt mit einer Äußerung über Afrikaner für große Aufregung. Nun will sich der S04-Ehrenrat über die Zukunft des Aufsichtsratsvorsitzenden beraten.

Gelsenkirchen - Der Ehrenrat des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 will sich voraussichtlich am Dienstag mit den umstrittenen Äußerungen des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies befassen. Der 63-Jährige habe unverzüglich zugesagt, der Einladung des in diesem Fall maßgeblichen Vereinsgremiums Rede und Antwort zu stehen, sagte Anja Kleine-Wilde, Leiterin der Schalker Unternehmenskommunikation, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Man wird das nicht tagelang aufschieben. Clemens Tönnies war sofort bereit, zu kommen und sich vor dem Ehrenrat zu erklären.“

Der Fleisch-Unternehmer aus Rheda-Wiedenbrück hatte in der Vorwoche beim Tag des Handwerks in Paderborn als Festredner Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren“, sagte Tönnies. Für die Äußerungen hatte er sich später entschuldigt, war aber von zahlreichen Vertretern aus Politik und Sport harsch kritisiert worden.

„Verwarnung“ bis „Enthebung“

Der aus fünf Mitgliedern bestehende Schalker Ehrenrat, darunter drei Richter, hatte daraufhin angekündigt, sich „zeitnah“ mit dem Fall zu beschäftigen. Auch aus Vereinskreisen kamen Beschwerden und Aufforderungen, dass sich der Ehrenrat einschaltet.

Zwar kann auch der dreiköpfige Schalker Vorstand mit Alexander Jobst (Marketing und Kommunikation), Peter Peters (Finanzen und Organisation) und Jochen Schneider (Sport) laut Vereinssatzung Sanktionen verhängen. Doch der Ehrenrat müsste sie ohnehin überprüfen. Mögliche Sanktionen reichen von einer „Verwarnung“, einem „Verweis“ bis zur „Enthebung aus Vereinsämtern auf Zeit und Dauer“. Bis zu einer Ehrenratsentscheidung werde sich kein Verantwortlicher mehr zu dem Thema äußern, betonte Kleine-Wilde.