Der Coach des Bezirksligisten FC Marbach tritt vor dem wichtigen Abstiegsduell bei der Spvgg Renningen von seinem Traineramt zurück.
So richtig überraschend kommt die Nachricht nicht: Matteo Battista ist nicht mehr Trainer beim Fußball-Bezirksligisten FC Marbach. Der Coach gibt nach dem desolaten Rückrundenstart und der 0:6-Niederlage am vergangenen Sonntag bei der Spvgg Besigheim sein Amt auf. Am Dienstagabend hatte der Trainer mit dem Vorstand des Clubs sowie Kapitän Philipp Bez ein Gespräch, an dessen Ende der Rücktritt des 48-Jährigen folgte.
Battista hatte die Mannschaft im vergangenen April übernommen und zum glücklichen Klassenverbleib geführt. „Ich hatte nach der Unterredung das Gefühl, dass es nicht mehr passt“ sagt Matteo Battista. Im Anschluss habe er sich vom Team verabschiedet. Battista geht ohne Groll. „Ich möchte keine Sekunde missen und wünsche dem Verein und dem Team viel Erfolg“, sagt der Trainer.
Vorstand bedauert die Entscheidung des Trainers
Die Vereinsführung bedauert den Schritt des Fußball-Lehrers. „Wir hatten in dem Gespräch, das unabhängig vom 0:6 geplant war, nicht die Intension, uns von Matteo zu trennen“, sagte der zweite Vorsitzende Markus Widmann, für den Battistas Demission überraschend kam. Aber wenn man den Coach kenne, wisse man, dass er bei seinen Entscheidungen letztlich immer konsequent sei, so Widmann. Jetzt muss sich der FC Marbach auf die Suche nach einem neuen Übungsleiter machen – wieder einmal.
Der dritte Trainer verzweifelt an der Mannschaft
Auch Battista konnte keine Konstanz in die Leistungen der launigen Truppe hineinbringen. In der vergangenen Runde waren schon seine Vorgänger Ben Blümle und Charly Hayta am Marbacher Ensemble verzweifelt. Nach dem Fastabstieg starteten die Marbacher hoffnungsvoll mit sieben Zählern aus drei Spielen in die Runde, um dann wieder in alte Muster zu verfallen. Typisch dafür war dann auch der blutleere Auftritt beim 0:6 in Besigheim, bei dem das gesamte Kollektiv unter Normalform spielte und nicht in der Lage war, die Basics abzurufen. „Warum das so ist, dem müssen wir auf den Grund gehen. Da muss alles auf den Tisch kommen“, sagt Markus Widmann.
Jetzt gilt aber der Fokus auf das Duell an diesem Freitagabend (20 Uhr) bei der Spvgg Renningen, ein Team, das noch hinter den Marbachern steht. Abstiegsduell pur. Unabhängig von seinem Rücktritt wäre Matteo Battista dabei nicht auf der Bank gesessen, weil er schon länger einen Skiurlaub geplant hatte und so oder so von seinen Co-Trainern Toni Carneiro und Steffen Leibold vertreten worden wäre. Das Duo ist in dem vorentscheidenden Spiel um den Klassenverbleib gefordert.
Zehn Niederlagen, nur fünf Siege und ein Unentschieden weist die Statistik aus. In den vergangenen fünf Partien sicherte man sich nur ein Mal die Maximalausbeute. Die Renninger bringen vom letzten Spieltag eine 1:2-Niederlage vom TV Aldingen mit. Vielleicht sollten sich die Marbacher Akteure noch einmal die besten Szenen aus dem Hinspiel anschauen- das hatte der Club durch einen Treffer von Nico Scimenes 1:0 gewonnen. Das könnte für positive Gefühle nach dem Desaster vom vergangenen Wochenende führen.
FC Marbach nur noch einen Punkt vom Abstiegsplatz entfernt
Durch die Niederlage rutschte Marbach auf Rang 12 ab und ist nur noch einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt. „Wir hoffen, dass das Trainerduo das jetzt hinbekommt“, sagt Widmann.
Am Wochenende will der Vorstand das weitere Vorgehen besprechen. „Auch wenn es komisch klingt nach all den Entwicklungen, sind wir an einer längerfristigen Beziehung mit einem Coach interessiert“, sagt er. Aber der Abgang von Battista sei auch der sportlichen Situation geschuldet. „Da ist viel Duck auf dem Kessel“, sagt Widmann.
Deshalb müssten auch die Gespräche mit den Spielern um mögliche Vertragsverlängerungen zurückgestellt werden. „Sie wollen natürlich wissen, mit wem sie es künftig zu tun haben werden“, sagt das Vorstandsmitglied. Für die Partie in Renningen sei die Mannschaft jetzt in der Pflicht. „Das wissen die Spieler auch, das muss man nicht extra betonen.“