Byern-Präsident Uli Hoeneß, Trainer Jupp Heynckes: Neuauflage Foto: dpa

„Vielleicht ist es ein bisschen gewagt, Jupp Heynckes in einem Alter zurückzuholen, in dem andere ihre Arthrosen pflegen,“ meint StN-Autor Gunter Barner, „aber die Retro-Lösung des FC Bayern hat Charme“.

Stuttgart - Jupp Heynckes, also. Eigentlich keine schlechte Idee. Fehlt eigentlich nur noch, dass Bastian Schweinsteiger zurückkommt und es sich Philipp Lahm noch einmal überlegt. Der FC Bayern München beantwortet die Trainer-Frage mit einer Retro-Lösung.

Nagelsmann: zu hoch gehandelt

Vielleicht ist es ein bisschen gewagt, den Senior in einem Alter zu aktivieren, in dem andere ihre Arthrosen pflegen, aber Charme hat das Comeback des 72-Jährigen auf alle Fälle. Es ist der sympathische Gegenentwurf zum irren Hype um die Big-Data-Trainer, die zu oft glauben machen, dass Einser-Abschlüsse an der Sporthochschule, Algorithmen und Excel-Tabellen ersetzen, was einen erfolgreichen Coach eben auch ausmacht: soziale Kompetenz, Instinkt, Intuition und Erfahrung. Jupp Heynckes jedenfalls hat schon bewiesen, dass er ein Kollektiv aus Einzelunternehmern erfolgreich zu führen versteht. Ganz gleich für wen er nun bis zum Saisonende den Platzhalter spielt. Ob ein Trainer-Novize wie der zu hoch gehandelte Julian Nagelsmann schon reif ist, ein derartiges Starensemble zu führen, ist eine Frage, die der FC Bayern München gründlich erörtern sollte.

gunter.barner@stuttgarter-nachrichten.de