Am Baikal, dem tiefsten und ältesten See der Welt, führt ein alter Streckenteil der Transsibirischen Eisenbahn dicht am Ufer entlang. Foto: Dennis Schmelz

Unterwegs auf der berühmtesten Zugstrecke der Welt durch das Sehnsuchtsziel Sibirien – für viele ist das ein Lebenstraum. Im Winter lassen sich die Extreme des wilden Ostens von Russland besonders gut spüren.

Omsk - Sergey Anatolyevich Kotov steht stolz neben dem dunkelroten Waggon, als wäre das in seinem Rücken sein persönliches Wohnzimmer. Irgendwie ist es das auch. Nur, dass die gute Stube auf Schienen fährt und ständig Fremde zu Gast sind. Die Fellmütze mit güldenem Emblem weist Kotov als Schaffner der Transsibirischen Eisenbahn aus. Der 46-Jährige aus Tula, einer Großstadt südlich von Moskau, betreut einen Wagen des plüschig-nostalgischen Touristenzugs „Zarengold“. Seit 20 Jahren verläuft sein Leben nach Fahrplan, die erste Hälfte davon war er Zugbegleiter im Regelzug. So nennt man das günstige Verkehrsmittel, mit dem meist Einheimische reisen. Zusätzlich gibt es spezielle Waggons, in denen Touristen aus aller Welt Russland sehr unmittelbar erleben können. „Mit dem Flugzeug geht es vielleicht schneller, aber man sieht nichts von der Schönheit unseres Landes. Nur mit der Transsib reist man wirklich“, sagt Sergey Kotov, der sich auch als eine Art Botschafter Russlands versteht.