Ramadan (arabisch: heißer Monat) ist der muslimische Fastenmonat, der neunte Monat des islamischen Mondkalenders. Er dauert 29 bis 30 Tage. Foto: Imago/Snapshot

Beim religiösen Fasten der Muslime während des Fastenmonats Ramadan geht es um mehr als Konsum- oder Nahrungsverzicht.

In Deutschland leben mehr als 80 Millionen Menschen. Zwischen vier und fünf Millionen von ihnen sind Muslime. Sie gehören dem Islam an, der nach dem Christentum (etwa zwei Milliarden Anhänger) mit rund 1,6 Milliarden Gläubigen die zweitgrößte der fünf Weltreligionen (Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus, Judentum) ist.

Was ist der Ramadan?

Ramadan (arabisch: heißer Monat) ist der muslimische Fastenmonat, der neunte Monat des islamischen Mondkalenders. Er dauert 29 bis 30 Tage.

Ramadan beginnt, wenn nach Ende des islamischen Monats Schaban, der nach dem Monat Radschab einsetzt, die Mondsichel wieder sichtbar wird. Aus diesem Grund wird der Beginn der Fastenzeit auch als „Geburt des neuen Mondes“ bezeichnet.

Da der Termin des Ramadan nach dem Mondkalender berechnet wird, verschiebt sich der Zeitraum des Fastenmonats und somit auch das Datum des Zucker- und Opferfestes von Jahr zu Jahr.

Wann wird der Ramadan 2024 gefeiert?

2023 dauerte der Ramadan vom 22. März bis zum 20. April. 2024 wird er vom 10. März bis zum 9. April gefeiert.

Warum sollen Muslime den Ramadan ehren?

Alle Muslime, die in vollem Besitz ihrer Geisteskräfte, volljährig und körperlich dazu imstande sind, müssen fasten. Sie dürfen in dieser Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht essen, nicht trinken, nicht rauchen, sollen sich in Gebeten auf ihren Glauben besinnen und von ihren Sünden reinigen. Das Fasten endet mit dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens.

Das Fastenbrechen wird groß gefeiert. Foto: Eman Helal/dpa

Daneben gibt es für Muslime noch andere Anlässe zum Fasten wie zum Beispiel das Sühnefasten sowie einzelne Fastentage wie etwa Ashura, den zehnten Tag des ersten Monats im islamischen Kalender.

„Fastenzeit ist der Monat Ramadan“

In Sure 2, Vers 185, heißt es:

„(Fastenzeit ist) der Monat Ramadan, in dem der Koran (erstmals) als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist, und (die einzelnen Koranverse) als klare Beweise der Rechtleitung und der Rettung. Wer von euch während des Monats anwesend ist, soll in ihm fasten. Und wenn einer krank ist oder sich auf einer Reise befindet (und deshalb nicht fasten kann, ist ihm) eine (entsprechende) Anzahl anderer Tage (zur Nachholung des Versäumten auferlegt).“

Welche Grußformeln verwendet man zum Ende des Ramadan?

Zum Ende des Ramadan und zum Fastenbrechen, dem Zuckerfest („Eid al-Fitr“, Arabisch; „Ramazan Bayrami“, Türkisch), wünschen sich Muslime auf Türkisch „Ramazan Bayramin mübarek olsun“ – „Wünsche Ihnen ein gesegnetes Ramadan-Fest“.

Auf Arabisch heißt die Grußformel „Eid mubarek“ – „Gesegnetes Fest”. „Eid Mubarak“ entspricht im Deutschen dem Festtagsgruß.

Auch die Formeln „Ramadan Karim/Kareem“ und „Ramadan Mubarak“ sind unter Arabern gebräuchlich – „Habt einen großzügigen/reichlichen Ramadan” sowie „Froher Ramadan.”

Diese Grüße zu Ramadan eignen sich auch für Nicht-Muslime, die Muslimen während des Fastenmonats ihre Unterstützung und ihren Respekt mitteilen wollen.

Gibt es weitere Gratulationssprüche?

Um die Anteilnahme an den Feierlichkeiten zum Ende des Ramadan auszudrücken, kann man auch folgende Wünsche und Gratulationen verwenden:

„Assalamu alaikum wa rahmatullahi wa barakatuh“ (Arabisch) – „Frieden sei mit euch, liebe Geschwister, und Gottes Segen und Barmherzigkeit.“

„Eid mubarak taqabbal allahu minna wa minkum“ (Arabisch) – „Gesegnetes Fest, möge Allah das Fasten und die Anbetung von mir und euch annehmen.“

„Aidkoum mabrouk w snin deyma snin deyma“ (Tunesien) – „Ich wünsche allen schöne Feiertage“.

Info: Islam

Islam
Das Wort Islam ist arabisch und bedeutet: Unterwerfung unter Gott und völlige Hingabe an ihn. Der Name Gottes im Islam ist Allah. Der Anspruch auf Wahrheitsbesitz ist absolut: Alle Menschen sollen den einzig wahren Gott anbeten. Die universale Gültigkeit seiner Verkündigung teilt der Islam mit dem Christentum. Bei beiden handelt es sich um prophetische Religionen, für die der Absolutheitsanspruch von entscheidender Bedeutung ist.

Lehre
Die Einzigkeit Gottes und die Hingabe an seinen Willen sind der zentrale Inhalt des Islam, der auf fünf Säulen ruht: dem Glaubensbekenntnis (Schahada), das fünfmal täglich zu vollziehende Gebet (Salat), der Abgabe an die Armen (Zakat), dem Fasten im heiligen Monat Ramadan (Saum) und der Pilgerfahrt nach Mekka (Hadsch).

Glaube und Religion
Charakteristisch für den Islam ist die enge Verknüpfung von Politik, Religion und Alltag. Das heißt, der Islam greift wesentlich stärker in das gesellschaftspolitische Leben ein als andere Religionen.