Kretschmann beim Fastenbrechen in Stuttgart. Foto: dpa

Bei einem Treffen mit Muslimen in Stuttgart würdigt Ministerpräsident Kretschmann den Islam: Die Religion sei Lebensrealität in Baden-Württemberg, sagte der Landesvater.

Stuttgart - Eine Woche vor Ende des Fastenmonats Ramadan hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei einem Treffen mit Muslimen die gesellschaftliche Rolle des Islam gewürdigt. „Wer immer noch behauptet, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, der hat die Lebensrealität in Baden-Württemberg nicht zur Kenntnis genommen“, sagte Kretschmann am Dienstagabend bei einem Fastenbrechen im Neuen Schloss in Stuttgart. Die Rechtspopulisten der AfD vertreten in ihrem Parteiprogramm die Auffassung, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört.

Mit der Wahl der türkischstämmigen Politikerin Muhterem Aras (Grüne) zur Landtagspräsidentin und dem Ausbau des islamischen Religionsunterrichts habe das Land gute Erfahrungen gemacht, sagte Kretschmann. Er machte deutlich, dass Integrationsarbeit vor allem von hier lebenden und ausgebildeten Menschen geleistet werden müsse.

Die Moscheevereine etwa orientierten sich an der Herkunft und den Sprachen der Migranten, meinte Kretschmann. Die Integrationsarbeit stoße da an Grenzen. Geistliche könnten nicht dauerhaft aus dem Ausland entsendet und finanziert werden.

Das Land lädt seit 2008 zum traditionellen Fastenbrechen ein. Während des Fastenmonats Ramadan nehmen Gläubige erst nach Einbruch der Dunkelheit Nahrung zu sich.