Waren beim Pferdemarkt dabei: die Weiler Narren mitsamt Japan-Wagen. Foto: Sophia Herzog

Am Sonntag steigt das wohl größte Event im Jahreskalender eines Weil der Städters: der Fasnetsumzug der Narrenzunft AHA. Und die sieht sich gut vorbereitet.

Noch löst der Blick auf den Wetterbericht keine große Freude aus: Regnen soll es am Sonntag, ausgerechnet dann, wenn der große Fasnetsumzug durch Weil der Stadt zieht. Sorge löst das beim ersten Vereinsvorsitzenden Frank Gann allerdings nicht aus. „Die richtigen Narren kommen trotzdem“, sagt er – und erinnert sich an Zeiten, in denen in der Nacht zuvor noch die Schneeberge geräumt werden mussten, damit man sich überhaupt durch die Stadt bewegen konnte. „Und da kamen auch Leute“. Schönes Wetter, darauf hofft Gann aber trotzdem. Rund 30 000 Menschen kommen zum Umzug im Durchschnitt, das hat die Polizei erst jüngst mithilfe von Drohnenbildern hochgerechnet.

Weniger Wagen als sonst unterwegs

„Startklar“ sei man jetzt, berichtet der Narrenchef. Die zweijährige Pause habe man bei den Vorbereitungen gespürt: Viele Detailabsprachen waren nötig, weil einige neue Kollegen dabei waren. Auch für Frank Gann selbst ist es der erste große Umzug als Vereinsvorsitzender. Aufgeregt ist er deshalb aber noch lange nicht. „Ich weiß, was auf mich zukommt“, sagt Gann. In der Narrenzunft ist er schon von klein auf.

Einen kleinen Probelauf haben die Narren schon hinter sich: Die Zigeuner und einige Bären waren mit dabei beim Umzug des Leonberger Pferdemarkts am Dienstag. Mitgebracht hatten sie auch einen der extra für diese Fasnetsaison gebauten Wagen – einen japanischen Tempel auf Rädern. „Es hat schon einen Grund, warum es dieser Wagen war“, verrät Frank Gann auf die Frage nach den schönsten Neukreationen des Jahres. Gelobt werden aber alle: Von passionierten Handwerkern und der Liebe zum Detail schwärmt Gann. Insgesamt ist das Programm für die Wagenbauer etwas kleiner ausgefallen als sonst. Bis zu 20 neue Wagen sind in der Regel in der Mache, dieses Jahr waren es 15. „Wir waren beim Materialeinkauf etwas sparsamer“, so der Narrenchef.

Gäste mit Häs und Kapellenmusik

Los geht der große Umzug um 14 Uhr, der Eintritt kostet fünf Euro und wird vor Ort gezahlt. Aufstellen werden sich die Gruppen und Wagen in der Hermann-Schnauffer-Straße und ziehen dann über die Herrenberger Straße Richtung Norden und über den Marktplatz. Nach einer Runde um die historische Altstadt endet der Zug wieder auf dem Marktplatz. Bereits am Vormittag treffen befreundete Zünfte und Musikkapellen in Weil der Stadt ein und sorgen in der Stadt für ein buntes Spektakel. Mit dabei sind unter anderem rund 14 Narrenzünfte, die ihr Häs und ihr Brauchtum vorstellen. Zudem sorgen knapp 20 Musikkapellen für Stimmung.