Ein Narr spricht am Fastnachtsmontag in Rottweil mit einer Polizeibeamtin. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

25 Narren sind in Rottweil – gemäß der Tradition – durch das schwarze Tor gesprungen. Statt der üblichen 4000 Teilnehmer waren nur 450 Zuschauer da. Die Polizei kontrollierte die Einhaltung von Abständen und Maskenpflicht.

Rottweil - Nach dem närrischen Motto „Wir lassen uns von der Obrigkeit nichts sagen“ sind am Montag rund 25 Narren im mittelalterlichen Stadtzentrum von Rottweil durch das Schwarze Tor gesprungen. Punkt 8.00 Uhr wurde es trotz Corona wieder laut: Die Narren johlten und Peitschen knallten. Nach Auskunft der Polizei fanden sich bei klirrender Kälte rund 450 Zuschauer ein. Die Abstände wurden größtenteils eingehalten und die Masken waren sichtbar, wie Polizeisprecher Markus Haug erklärte. Einzelne seien angesprochen worden, alles in allem musste die Polizei aber nicht einschreiten:

„Mit Kanonen auf Spatzen zu schießen war nicht verhältnismäßig. Wir haben nicht die große Keule geschwungen“, sagte Haug. „Wir haben mehrfach mitgeteilt, dass man das nicht tun soll“, sagte Narrenmeister Christoph Bechthold. Der Narrensprung gilt als einer der traditionsreichsten Höhepunkte der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Etwa 4000 Teilnehmer laufen laut Narrenzunft normalerweise jedes Jahr mit.

Im rund 20 Kilometer entfernten Schramberg holte sich bei der traditionellen „Da-Bach-na-Fahrt“ am Montag niemand nasse Füße. Bei dem Spektakel in dem Schwarzwaldort fahren die Narren in aufwendig umgebauten Holzzubern das Flüsschen Schiltach hinab. Nicht dieses Jahr, wie Zunftmeister der Narrenzunft Schramberg, Tobias Dold, erläutert. „Soweit ich mitbekommen habe, war nichts los. Es gab keine Schwarzfahrer.“