Gute Laune bei der Prunksitzung der Schwarzen Husaren in Vaihingen: der Spielmannszug der Zigeunerinsel und die Husaren-Garden stimmen auf dem Abend ein. Foto: Tilman Baur

Die Heuler-Hexen haben das Rathaus in Filderstadt-Bernhausen gestürmt, die Husaren-Garden in Stuttgart-Vaihingen ihr Können gezeigt.

Bernhausen/Vaihingen - Angefeuert von „Heuler-Huiii!“-Rufen und den Takten der Guggenmusik des Musikvereins Sielmingen haben 30 Heuler-Hexen am Samstag um 14.31 Uhr das Alte Rathaus in Bernhausen gestürmt. Nach einem Wortgefecht mit dem Ersten Bürgermeister Andreas Koch war der Ehrenpräsidentin der Heuler-Hexen, Heidi Lehner, schnell klar, dass die Politiker sich nur in die eigenen Taschen wirtschaften.

Da half es auch nichts, dass Koch das Volk mit Konfettiregen und Süßigkeiten besänftigen wollte. „Der hat scho Angscht wie n Has‘“, bemerkte Lehner. Schnurstracks eilten die Hexen dann hoch ins Rathaus und nahmen den Bürgermeister und Stadträtin Friedericke Bauer fest, die sich noch verzweifelt an die Stadtkasse klammerte. „Bürger, helft mir! Wovon sollen wir denn alles bezahlen, wenn die Stadtkasse weg ist?“, rief Koch. Sogar ein Friedensangebot machte er noch: Er wolle alle Hexen in den Stadtrat holen, dann könne man ja zusammen entscheiden, wofür man Geld lockermache.

Narren übernehmen auch die Stadtkasse

Doch zu spät: Koch und Bauer wurden vors Rathaus geführt, und die kleine Bettlerin entriss ihr die Kasse. „Jetzt können wir endlich mal was für die Bürger tun“, sagte Heidi Lehner und proklamierte die elf närrischen Paragrafen. Der Bürgermeister und die gesamte Stadtverwaltung sind demnach bis Aschermittwoch außer Dienst, die Narren übernehmen die Amtsgeschäfte.

Lehner händigte Koch das neue Gesetz aus, damit dieser es dem Oberbürgermeister Christoph Traub überreiche. Schließlich zog der schunkelnde Pulk – dem Spektakel wohnten etwa 100 Zuschauer bei – unter den Klängen der Guggenmusik weiter Richtung Fußgängerzone, wo es galt, den Narrenbaum zu schmücken. Am späten Nachmittag gab es auch noch eine Narrenmesse an der Stephanuskirche.

Drei große Faschingsveranstaltungen in Vaihingen

Im Bürgersaal in Stuttgart-Vaihingen läutete Sitzungspräsident Klaus Schapelt pünktlich um 19.33 Uhr die Prunksitzung der Schwarzen Husaren ein. Es ist die erste von drei großen Veranstaltungen im Vaihinger Fasching: Am Sonntag folgte der Kinderfasching in der Österfeldhalle an der Katzenbachstraße und am 24. Februar gibt es eine Kostümparty in der Festhalle des TSV Rohr.

Am Samstag stimmte der Spielmannszug der Zigeunerinsel die Menschen in der ausverkauften Halle auf den Abend ein. Nach den Auftritten von Kinder-, Wichtel und Juniorengarde brachte das „KAOS-plus-DUO“ die Halle mit ihren schwäbischen Gassenhauern zum Kochen.

Akrobatische Höchstleistungen vollbrachten anschließend die Mitglieder der Husarengarde bei ihrem Marschtanz. Das Publikum dankte es mit schallenden „Hu-sar!“-Rufen. Bis in den späten Abend zog sich das vollgepackte Programm, das auch die Auftritte vieler befreundeter Vereine beinhaltete.