Mit Brauchtum und Gardetanz geht es bei Schlüsslern los. Foto: Jan Potente

Brauchtum, Fröhlichkeit, Gastfreundschaft und 70 aktive Tänzerinnen samt einem Tänzer: Zum Gelingen der Auftaktsitzung der Renninger Schlüsselgesellschaft tragen jede Menge fasnachtsbegeisterte Erwachsene, Kinder und Jugendliche bei.

Die Präsidentin Melanie Bader trägt eine kleine goldene Schatztruhe unter dem Arm. Der Inhalt bleibt zunächst ein Geheimnis, bekannt ist nur, dass in der Truhe der Schatz von der Maisenburg und die Geschichte zur Renninger Sage verborgen sind. Vor mehr als 600 Jahren stand auf der Renninger Gemarkung die Maisenburg. Diese ist heute nicht mehr erhalten, aber ein Wallgraben, ein von der Renninger Schlüsselgesellschaft (RSG) gestifteter Gedenkstein sowie die Sage vom Schatz von der Maisenburg sind geblieben. Seit 1981 erinnert die RSG mit ihrer Symbolfigur an die Maisenburg. Und in diesem Jahr ist auch der Orden dem Ritter gewidmet, neu in diesem Jahr im Ritter-Häs und Zunftmeister des Brauchtums ist Frank Daucher, I.

 

Statt mit Sekt werden die befreundeten Gastgesellschaften, die zur Auftaktsitzung der Renninger Schlüsselgesellschaften gekommen sind, mit der Schatztruhe beschenkt, darunter die Patenvereine Contacter aus Gerlingen und die Stuttgarter Zigeunerinsel, der Backnanger Carnevalsclub, der Cannstatter Quellenclub und die Mistelhexen aus Neckarweihingen. Die Truhe enthält neben der Geschichte der Maisenburg essbare Goldtaler, die symbolisch den Schatz der Maisenburg darstellen. „Mit der Schatztruhe verschenken wir sozusagen ein bisschen Renninger Geschichte über die regionalen Grenzen hinweg“, so Melanie Bader.

Volle Bühne: Zum Auftakt der Kampagne der Renninger Schlüsselgesellschaft zeigen die Tanzgarden, was sie können. Foto: Jan Potente

Denn der Austausch unter den Karnevalsgesellschaften gehört im Fasching mit dazu, die RSG ist selbst in der Session bei zahlreichen Veranstaltungen anderer Karnevalsgesellschaften mit ihren Garden, dem Ritter, den Narren von der Maisenburg und den Maisenburghexen dabei und läuft in diesem Jahr bei den Umzügen in Straßberg, durch die Talheimer Gassen, in Gerlingen und Esslingen mit.

Minispatzen, Gardespatzen, Rittergarde und Präsidentengarde

70 aktive Tänzerinnen und ein Nachwuchstänzer zeigen je nach Alter spielerisch oder auch akrobatisch auf der Bühne, was sie können. Den Auftakt machen die Kleinsten, die Minispatzen ab vier Jahren, die in ihren gelben, roten und blauen Hai-Kostümen das Publikum begeistern. Aber der Anfang ist gemacht, und bei der nächst größeren Gruppe, den 27 Gardespatzen im Alter von sechs bis zehn Jahren, zeigt sich, was mit viel Übung und dank einem professionellen Training schließlich zum Gleichschritt führt. Sehr ausgereift sind die Auftritte der großen Garden, der Rittergarde und der Präsidentengarde. Gleich zwei Trainerinnen haben dieses Jahr ihren Trainerschein C-Lizenz absolviert. „Insgesamt haben wir somit fünf Haupttrainerinnen mit offiziellem Trainerschein, Co-Trainerinnen und Assistenten, die sich im Team um das Training unserer Gruppen kümmern. Die Betreuerinnen übernehmen weiterhin überwiegend das Organisatorische und die Planung und Kommunikation mit den Eltern“, so Melanie Bader.

Viele fleißige Helferinnen, die hunderte Kostüme nähen

Zu einem professionellen Auftritt gehören auch schicke Kostüme. Die Marschkostüme für die Garden werden meist zugekauft, aber für die Showtänze ist das Nähteam bestehend aus Trainerinnen, Betreuerinnen und Elferräten rund um Sigrid Heugel das ganze Jahr über im Einsatz. Erstmals stammen drei der insgesamt sechs Mariechenkostüme der Solisten aus der vereinseigenen Nähnadel. Und die Minispatzen bekommen neue Umhänge für die Umzüge.

Hohe Auszeichnungen für langjährige Aktive

Dass zahlreiche Tänzerinnen lange Jahre bei der RSG aktiv sind, zeugt von der guten Jugendarbeit des Vereins. Und das wird in jedem Jahr auch vom Landesverband Württembergischer Karnevalvereine (LWK) oder auch vom Bundesverband honoriert. Das reicht von der Verdienstmedaille für mindestens drei Jahre Tanz in einer Garde, über den goldenen Gardeorden für zehn Jahre, bis hin zum höchsten Orden, den der LWK für ganz besondere Verdienste und mindestens 30 Jahre aktive Vereinsarbeit verleiht, den „Hirsch am Goldenen Vlies“, der in diesem Jahr an Desiree Fleisch-Mesquita und Lothar Speidel geht. Eine besondere Auszeichnung vom Bund Deutscher Karneval geht an Rosemarie Gerhard – der silberne BDK-Orden.

Termine Am Samstag, 8. Februar, 14.11 Uhr Rathaussturm mit allen Renninger Faschingsvereinen und der neuen Bürgermeisterin Melanie Hettmer auf dem Rathausplatz. Erstmalig wird es ab 13 Uhr Verpflegung direkt auf dem Rathausplatz geben. Samstag,15. Februar, 19.11 Uhr Prunksitzung Festhalle Stegwiesen