Der Darm als tülliges Oberteil. Foto: LICHTGUT/LICHTGUT/Leif Piechowski

Von schrill bis skurril sind die Kreationen der Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Modeschule Stuttgart: Der Drang zur Selbstdarstellung ist das Motto ihrer Fashionshow.

Die ganze Welt ist das Publikum: Die Likes für die schrille Selbstdarstellung in den sozialen Netzwerken sind für viele Menschen der Lebensinhalt. Deshalb haben die Schülerinnen und Schüler der staatlichen Modeschule Stuttgart sich unter dem Motto „social core“ genau mit diesem Phänomen auseinandergesetzt: Bei ihrer Fashionshow zeigten sie Mode in Extremen.

Das Innere wird nach außen gekehrt: Viel Haut, viele Einblicke, viel Satin, viel Stretch wie im Fitnessstudio, aber auch viele Naturmaterialien. Das Darunter spielt optisch genauso mit wie das Darüber. Der Slip ragt über den Hosenbund, der BH ersetzt das Top, der Cut out am Hosenbein zeigt die Hüfte der Trägerin auch am Tag, und für den Abend taugt die kunstvoll zerschlissene Jeans mit Glitzer und Glitter – vor allem aber auf den eng anliegenden Kopfputz kommt es beim großen Auftritt an.

Brustkorb als Mieder

Selbst die menschlichen Organe schafften es in textiler Form auf den Laufsteg: Die Gedärme als verwundenes Oberteil, der aufgestickte Blutkreislauf auf einem transparenten Anzug oder ein goldener Brustkorb als Mieder. „Da sind wir mit Ironie an das Thema herangegangen“, erklärt Absolvent Matthias Drach, denn Auffallen ist die Strategie.