OB Fritz Kuhn beim Empfang im Rathaus Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Am Tag vor dem großen Faschingsumzug war das Rathaus beim Empfang mit Oberbürgermeister Fritz Kuhn, beim Kinderfasching und beim Monster-Guggen-Konzert fest in Narrenhand.

Stuttgart - Närrisch ging es im Stuttgarter Rathaus bereits am Montagvormittag zu. Beim Empfang durch Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) stellte Anita Rösslein, Präsidentin des Festkomitees der Stuttgarter Karnevalsvereine, dem Stadtoberhaupt die Vertreter der elf großen Stuttgarter Karnevalsvereine vor. In seiner Ansprache zollte das Stadtoberhaupt der Feierlaune der Narren Anerkennung. In Anspielung auf die Übergriffe in der Silvesternacht in Köln und anderen Großstädten wie auch Stuttgart, sagte er: „Stuttgart hat sich nach den schwierigen Ereignissen der vergangenen Monate die gute Laune nicht nehmen lassen. Gesellschaften leben von guter Laune.“

Andreas Brümmer, Vizepräsident der First-Guggen-Band Stuttgart nahm den Ball des Oberbürgermeisters auf und versicherte: „Es ist uns gelungen, Neubürger ins Faschingstreiben einzubinden.“ Thomas Klingenberg, Präsident der Gesellschaft Möbelwagen, schenkte Kuhn eine neue Narrenkappe. Klingenberg: „Die alte, die wir Ihnen geschenkt haben, dürfen Sie behalten. Wir wollen sie nicht zurück, so sparsam sind wir nicht.“ Auch Anita Rösslein ließ sich nicht lumpen und dekorierte den politisch grünen OB mit einer roten Clownsnase. Sie selbst setzte eine grüne auf und posierte mit dem Stadtoberhaupt als grün-rote Faschingskoalition.

Zwangsvertreibung aus dem Rathaus

Gegen Ende der Feier mussten die Narren und alle 250 Rathaus-Mitarbeiter das Gebäude verlassen. Nach kurzer Prüfung durch die Feuerwehr war klar: Es war ein Fehlalarm. „Der Technische Dienst forscht nach dem Auslöser“, sagte Stadtsprecher Sven Matis. Nach der Zwangsvertreibung der Erwachsenen waren am Nachmittag 300 Kinder beim Kinderfasching mit Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) am Zug. Dabei unterhielten Tänzerinnen der Kindergarde der Gesellschaft Möbelwagen das Publikum.

Laut wurde es um 18 Uhr auf dem Marktplatz, als 14 Bands beim Monsterguggenkonzert aufspielten. Mit dabei aus der Region Stuttgart die Langhoorguggies aus Aidlingen. Musikalische Vorbildung hatten die Laien nicht: „Wir müssen viel üben“, sagte Bandleader Bernd Byrkle. Es gebe auch viele Musikvereine, die sich am Fasching als Guggenmusiker tarnen. „Die spielen vielleicht besser“, sagte Byrkle. „Aber wir spielen mit mehr Herz.“