Ein Prosit auf die Kampagne: Das neue Prinzenpaar präsentiert sich erstmals. Foto: Eva Herschmann

Der FCC startet mit der Krönung von Oberbacchus und Keltermäusle in die fünfte Jahreszeit.

Fellbach - Das majestätische Lächeln beherrscht Melanie Höfer aus dem Effeff. Die vergangenen zwei Jahre hat sie beim Fellbacher Carneval Club (FCC) als Prinzenpaarbetreuerin fungiert. Jetzt ist sie als Melli I. selbst der Star. Anmutig hat das neue Keltermäusle den Kopf geneigt, als sie von ihrer Vorgängerin Jasmin I. die Krone aufs Haupt gedrückt bekam. An der Seite der närrischen Prinzessin des Fellbacher Carneval Clubs (FCC) in der kommenden Kampagne steht Oberbacchus Benny I., im bürgerlichen Leben Benjamin Off. Am Samstag hat der FCC sein neues Prinzenpaar der Öffentlichkeit präsentiert – und das Narrenvolk war begeistert.

Für Melanie Höfer ist es bereits die 22. Kampagne – und die erste königliche

Der Auftritt von Melli I. und Benny I. war bühnenreif. Zum Hit der Toten Hosen „An Tagen wie diesen“ wurden die Tollheiten getrennt auf den Rathausinnenhof gebracht. Die 28-jährige Physiotherapeutin versteckte sich in einem Pulk von fackeltragenden Weingeistern, um ihren zwei Jahre jüngeren Prinzen, der eigentlich Bauingenieur ist, bildeten die Tänzerinnen der Prinzengarde eine menschliche Mauer. Auf Kommando gaben die Hästräger und Gardemädchen den Blick frei auf das neue Prinzenpaar, und das Publikum jubelte den neuen Regenten zu.

Für Melanie Höfer ist es bereits die 22. Kampagne – und die erste königliche. Mit sechs Jahren begann die Fellbacherin mit dem Gardetanz in der Nachwuchsgarde, genannt „Die Träuble“ und trug auch schon das Weingeister-Häs. Benjamin Off hatte derweil mit Fasching bisher noch nicht so viel am Hut. „Ich war in diesem Jahr zum ersten Mal während der närrischen Zeit in Mainz, aber da wusste ich noch nicht, dass ich selbst bald Prinz werde.“ Vor vier Wochen fiel die Entscheidung, dass die beiden gemeinsam die neue Kampagne regieren, und Michael Schubert, dem Präsidenten des Fellbacher Carneval Clubs, ein Stein vom Herzen. Denn: „Es ist jedes Jahr eine große Aufgabe, ein Prinzenpaar zu finden.“

Die närrische Party am 11.11. begann um Punkt 19.11 Uhr

Schon im Vorjahr hatte das Präsidium die Aufgabe mit Bravour erledigt. „Ihr habt einen tollen Job gemacht“, bescheinigte der FCC-Präsident Jasmin Bordenlänger und Sebastian Ottmüller, den Vorgängern des amtierenden Prinzenpaars. Bevor sie ihren Nachfolgern die Insignien der närrischen Regentschaft - Umhang, Krone und Federhut – überreichten und abdankten, wandten sich Jasmin I. und Basti I., der eigentlich ein Weidawolf ist und während der vergangenen Jubiläums-Kampagne als „Leihprinz“ beim FCC war, ein letztes Mal an ihre faschingsverrückten Untertanen. „Es war eine unvergessliche Zeit“, sagte der scheidende Oberbacchus, und das einstige Keltermäusle, das nun die Weingeister-Häs trägt, nickte zustimmend.

Die gelungene Zeremonie war ein guter Start in die 37. Kampagne in der Geschichte des FCC

Die närrische Party am 11.11. begann um Punkt 19.11 Uhr. Die Guggenmusiker Burgfäger aus Esslingen starteten mit schrägen Tönen die fünfte Jahreszeit in Fellbach. Erstmals seit dem Aschermittwoch erklang wieder das Dreifache Ha-tschi, der närrische Ruf des FCC. Zum Auftakt der neuen Session, die nur bis Mitte Februar geht, also recht kurz und knackig ist, warfen die Blauburgunder Fünkchen, die Rotburgunder und die Blauburgunder Funken die Beine in die Höhe. Präsident Michael „Schubbi“ Schubert und sein Vorgänger und jetziger Vize Horst „Hotte“ Stimmler führten launig durch die Krönungsfeierlichkeiten.

Die gelungene Zeremonie war ein guter Start in die 37. Kampagne in der Geschichte des FCC. Ein wenig Unmut unter den Narren gibt es dennoch bereits, bevor es am 6. Januar mit dem Häsabstauben richtig losgeht. Denn ausgerechnet am Schmotzigen Donnerstag, der am 8. Februar ist, ist das Fellbacher Rathaus vermietet. In der benachbarten Schwabenlandhalle findet ein Ärztekongress statt, und der nutzt auch einige Räume im Verwaltungsgebäude. „Wir werden den Rathaussturm verkürzen, aber nicht ausfallen lassen, denn es gehört einfach dazu, dass wir dort die Herrschaft übernehmen“, sagte Michael Schubert.