Andreas Passauer hat an der Fasanenhofschule „viel gelernt“. Foto: Alexandra Kratz

Andreas Passauerhat im Sommer 2010 an die Luginslandschule gewechselt.

Möhringen - Für Andreas Passauer ist es fast so, als ob er in sein Wohnzimmer zurückkehrt. „So ein Teppich macht schon viel aus“, sagt er und deutet auf die Auslegeware im Rektorat der Fasanenhofschule. Doch war der Weg an den Schreibtischen im Rektorat vorbei in das kleine Besprechungszimmer schon immer so eng? „Oder sollte ich doch wieder etwas mehr Sport treiben?“, fragt Passauer und lacht. Als nächstes fällt sein Blick auf die blauen Türen. „Die sind neu, oder?“, fragt er an seine ehemalige enge Kollegin Luise Schimeczek gewandt. Die Konrektorin der Fasanenhofschule nickt.

Doch die Türen sind nur ein Beweis dafür, dass die Zeit an der Fasanenhofschule nicht stehen geblieben ist. Zehn Jahre lang hat Andreas Passauer dort gearbeitet – als Lehrer, als Konrektor und von 2007 an als Schulleiter. In dieser Zeit sei schon eine enge Bindung zwischen ihm und seinem Beruf entstanden, sagt der 44-Jährige.

Sein Abschied von der Fasanenhofschule kam zumindest für Außenstehende plötzlich. Vor den Sommerferien war Passauer noch Rektor, mit Schuljahresbeginn war er weg – ohne Ade zu sagen, ohne Feier, ohne alles. Ganz so sei es nicht gewesen, sagt Passauer. Doch in der Tat hätte auch er sich die Sache ein wenig anders gewünscht. Doch er habe lang auf seinen neuen Vertrag warten müssen und vorher mit niemanden wirklich drüber sprechen können.

„Was Neues probieren“

Es seien verschiedene Gründe gewesen, warum er sich für die Rektorenstelle an der Luginslandschule beworben habe. Einer der Auslöser sei sicherlich der Beschluss gewesen, aus der Fasanenhofschule eine reine Grundschule zu machen. Doch das sei nicht alles gewesen. „Ich wollte schlichtweg noch mal was Neues probieren“, sagt Passauer. Diesen Schritt hat der 44-Jährige nicht bereut. Auch wenn es Stunden gebe, in denen ein gewisser Wehmut aufkomme. „An der Fasanenhofschule war ich beheimatet“, sagt er. Doch auch an der Untertürkheimer Luginslandschule fühle er sich inzwischen „sehr wohl“.

Ein wenig hatte er gehofft, nach seinem Wechsel mehr Zeit für seine Familie zu haben. Doch das war ein Trugschluss. „Es gibt an der Luginslandschule derzeit einfach zu viel zu tun“, sagt Passauer. Bei alledem, was er an der Luginslandschule in die Hand nehme, profitiere er von den Erfahrungen, die er an der Fasanenhofschule gesammelt habe. Und so manches habe er von seiner alten Wirkungsstätte übernommen. So gibt es statt der Schulzeitung „Fasi“ an der Untertürkheimer Schule den „Lugi“. Und auch die Internetseiten der beiden Schulen weisen eine gewisse Ähnlichkeit auf.

Als er den Fasanenhof verließ, hatte Passauer den festen Vorsatz, Kontakt zu halten. „Ich wollte den ehemaligen Kollegen zum Geburtstag gratulieren und so“, sagt der Schulleiter. Doch eine neue Stelle ziehe nun mal einen neuen Terminkalender und ganz neue Aufgaben nach sich. Aus den Glückwünschen wurde nichts. „Doch an dem, was sich hier tut, bin ich nach wie vor interessiert“, sagt Passauer. So habe er beispielsweise im Internet nachgelesen, wie es mit dem Europaplatz weitergehen soll.

„Meine Zeit an der Fasanenhofschule ist ein wichtiger Abschnitt in meinem Leben. Der Abschied fiel innerlich schon schwer“, sagt Passauer. Doch es sei eine sehr gute Nachfolgerin gefunden worden, meint er mit Blick auf die neue Schulleiterin Corinna Emeling. Und was hat sich für ihn privat mit dem Wechsel an die Luginslandschule verändert? „Ich und meine Familie sind älter geworden“, antwortet Passauer mit einem Grinsen. Auf die Frage, was er sich für die Zukunft wünsche, erwidert der Rektor mit bayerischen Wurzeln: „Dass es in der Bundesliga mit Bayern München wieder bergauf geht.“ Und wenn das geschieht, dann fühlt sich Passauer vielleicht auch im Rektorat der Luginslandschule wie in seinem Wohnzimmer – so wie es einst an der Fasanenhofschule der Fall war.