In ihrer Leseecke verbringt Sophia Suckel Stunden mit Büchern. Foto: Barnerßoi

Die 14 Jahre alte Sophia Suckel hat einen Fantasy-Roman geschrieben. Schon bald könnte er erscheinen.

Steckfeld - Sophia Suckel. Diesen Namen sollte man sich merken. Er klingt schon ein bisschen wie ein Künstlername. Bald könnte man ihn auf den Einbänden in den Bestseller-Regalen der Buchhandlungen entdecken – seine Trägerin, eine 14 Jahre alte Schülerin aus dem Steckfeld, hat einen Roman geschrieben. Und auch bereits einen Verlag gefunden. Der einzige Haken: 150 Exemplare müssen vorbestellt werden, bevor das Buch gedruckt wird.

Sophia Suckel ist da optimistisch. Seit knapp drei Monaten kann man die Fantasy-Geschichte mit dem Arbeitstitel „Mitternachtssonne“ bestellen. Die junge Autorin steht bereits kurz vor dem Bergfest. „70 Bestellungen habe ich schon“, sagt sie und grinst. Klar, die meisten seien Freunde und Bekannte oder Arbeitskollegen ihres Papas. Aber die 14-Jährige macht auch Werbung. Sie schreibt an die Presse, hält Buchpräsentationen in der Schule, will Flyer auslegen und sogar in der Stadtteilbibliothek an der Neuhauser Straße aus ihrem Buch lesen. Dort wurden natürlich auch schon drei Exemplare des Fantasy-Romans vorbestellt.

„Meine Geschichte spielt in Onur, einem fiktiven Land“, erzählt die Schülerin, die das Paracelsus-Gymnasium besucht. In Onur regiert der grausame Herrscher Kieran. Die Heldin des Buches ist Nuria. Sie wächst abgelegen von der Zivilisation auf. Erst mit 15 Jahren stellt sie fest, dass sie nicht so ist wie andere Mädchen. Nuria macht sich auf die Suche nach Antworten und stößt dabei auf viele Geheimnisse – und am Ende sogar auf Kieran.

Der Block lässt sich überall hin mitnehmen

Ein Jahr lang hat Sophia an ihrer Geschichte geschrieben. „Begonnen hat alles mit einem Traum“, sagt sie und klingt dabei fast so mysteriös wie ihre Geschichte. Die Idee war geboren. Für die Entwicklung ihrer Handlungen – die 14-Jährige schreibt derzeit an ihrem zweiten Roman – lässt sie sich dann jeden Tag inspirieren. „Es sind meist Alltagssituationen. Jemand sagt etwas oder tut etwas, wovon ich denke, dass ich es verwenden kann“, sagt Sophia. Dann zieht sie ihr kleines Notizbuch heraus und schreibt sich alles auf.

Apropos aufschreiben: Ihre Geschichten schreibt Sophia alle zunächst per Hand in einen Schulblock. Den kann sie, wie sie sagt, nämlich immer und überall mit hinnehmen, einen Laptop hingegen nicht.

Wenn die Schülerin, die schon mit sieben Jahren die ersten Kurzgeschichten geschrieben hat, nicht gerade einen Roman schreibt, liest sie die von Kollegen. Bis zu fünf Thriller oder Fantasy-Romane verschlingt sie pro Woche. Auf das Stirnrunzeln ihres Gegenübers zuckt sie mit den Achseln und sagt: „Ich lese eben schnell. 100 Seiten in 30 Minuten. Aber gründlich.“

„Ich spiele Gitarre, komponiere Lieder und singe gerne“

Außer dem Lesen und Schreiben spielt Musik eine große Rolle in Sophia Suckels Leben. „Ich spiele Gitarre, komponiere Lieder und singe gerne“, sagt sie. In der Schule oder privat tritt die 14-Jährige auch manchmal auf. Auf Plattencovern wird man den Namen Sophia Suckel aber nie lesen, ist sich die Schülerin sicher. Das Schreiben ist ihr wichtiger.

Dass sie ihr Leben ausschließlich damit verbringen wird, Bücher zu schreiben, glaubt Sophia aber nicht. „Ich weiß, dass nur zehn Prozent aller Autoren vom Schreiben leben können“, sagt sie. Sie könne sich beispielsweise vorstellen, Journalistin zu werden – da schreibe man ja auch.

Buchrezensionen wie sie in den Kulturteilen der Zeitungen erscheinen, verfasst Sophia schon. Sie hat damit begonnen, um sich merken zu können, welche Bücher sie bereits gelesen hat. Inzwischen bloggt sie ihre Kritiken im Internet. Je nach Gefallen vergibt sie bis zu fünf Schreibfedern. Die Frage, wie viel sie ihrem eigenen Roman geben würde, beantwortet Sophia selbstbewusst: „Vier von fünf Federn.“