„Piggy“ will nicht länger Opfer sein. Foto: Alamode Film

Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken, Mobbing, Einsamkeit: Das Fantasy-Filmfest ist nah am Puls der Zeit. Anstelle von Mädchen, die nur schreien, zeigen in diesem Jahr mehrere Horrorfilme gedemütigte Frauen, die zurückschlagen.

Bitte, bitte, kein Blut! - Für die Macher des Fantasy-Filmfests, der 1987 in Hamburg gegründeten Schau für Horror-, Thriller- und besondere Nischenfilme, wäre das keine Option. Für Hersteller von Monatsbinden war das bis vor Kurzem sogar Usus, so absurd es klingt. Erst seit gut einem Jahr demonstriert ein bekannter Branchenriese in einem Werbespot mit roter statt blauer Flüssigkeit die Saugfähigkeit seines Produkts. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts war das sogenannte „Period Shaming“ offenbar selbst unter Frauen üblich, wenn man dem US-Filmemacher Brian De Palma glaubt. In dessen berühmter Adaption von Stephen Kings Roman „Carrie“, die man bei der diesjährigen Ausgabe des Fantasy-Filmfests anlässlich von Stephen Kings 75. Geburtstag wieder auf der großen Leinwand erleben kann, bemerkt die von Sissy Spacek verkörperte Teenagerin beim Duschen nach dem Sportunterricht, dass sie zum ersten Mal menstruiert, und wird aufgrund ihrer Scham und Angst zum Gespött ihrer Klassenkameradinnen.